Maxi überprüft noch einmal seinen Nebenmann: Sitzt der Helm auch richtig? Die Reflektorstreifen auf den neongelben Warnwesten lassen das Licht der Mittagssonne aufblitzen. Staub liegt in der Luft. Plötzlich beginnt die Erde ein klein wenig zu zittern.

Ein rund 37 Tonnen schwerer Muldenkipper donnert an den jungen Besuchern vorbei. Bis zu 40 weitere Tonnen kann er aufladen. Die 13 Kinder, die den Basaltsteinbruch der Firma Alas in Klöch besuchen, erstarren in Ehrfurcht und machen große Augen.

Programm in Klöch wird "sehr toll" angenommen

Der Steinbruch ist heuer erstmals Teil des breiten Ferien(s)pass-Angebots im Vulkanland (siehe Infokasten unten). Auch die Gemeinde Klöch macht heuer zum ersten Mal mit. "Die Aktion hat einen großen Mehrwert für die Gemeinde und wird sehr toll angenommen", meint Bürgermeister Daniel Tegel. Kommendes Jahr will man das Programm noch ausbauen. "Es ist vor allem gut, um den Nachwuchs heranzuführen." Sowohl an regionale Betriebe als auch an örtliche Vereine.

Das findet auch Ingeborg Rüschitz von der Alas Klöch GmbH, einem der größten Edelsplitt-Lieferanten Österreichs. Sie ist Teil des Managements und führt schon seit Jahren Schulklassen durch den Betrieb und vor allem den Basaltsteinbruch am Standort in Klöch. Man wolle vor allem auf das tolle berufliche Angebot direkt in der Region hinweisen: "Man muss nicht immer weit weg, um einen guten Arbeitsplatz zu bekommen."

Der (Ferien-)Spaß steht im Vordergrund

Ausgerüstet mit Flipchart und laminierten Schildern erklärt sie den Kindern zunächst den Ablauf im Werk: Gewinnung, Aufbereitung und Verladung sind, grob gesagt, die drei wichtigen Schritte. Danach folgen die Sicherheitsregeln. Bauhelm, Gehörschutz und Arbeitsschuhe sind ein Muss. "In die müssen wir aber noch reinwachsen. Ich hab erst Größe 40", ruft Maxi dazwischen und erhält dafür Gelächter seiner Freunde. Der Spaß kommt bei der Ferienaktion nicht zu kurz.

Im Steinbruch beobachten die jungen Damen und Herren gespannt, wie der Muldenkipper den Basalt in den sogenannten Vorbrecher kippt. Rund eine Million Tonnen Basalt in verschiedensten Größen werden am Standort in Klöch jährlich produziert. Insgesamt etwa 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier beschäftigt.

Vorsorge für die Zukunft

Auch die Eltern einiger Kinder, die heute am Ferien(s)pass teilnehmen, zählen zur Belegschaft, darunter einige Mütter. Da komme die Kinderbetreuung gerade recht, meint Geschäftsführer Otto Nell. Man freue sich über das Interesse und wolle den Kindern auch vermitteln, wofür man den Rohstoff eigentlich abbaut. "Wir sind nicht böse, sondern produzieren etwas, das gebraucht wird", ergänzt Ingeborg Rüschitz.

Nach dem Besuch im Steinbruch bauen die jungen Besucher noch mehrere Nistkästen für Fledermäuse, die im nahegelegenen Wald montiert werden. "Wir wollen der Umwelt ja auch etwas zurückgeben", so der Geschäftsführer. Vulkanland-Projektmanagerin Anna Knaus-Maurer betont vor allem, wie wichtig es sei, den Kindern und Jugendlichen, "einen Einblick in den Wertschöpfungsprozess der Region" zu geben.

Im Steinbruch zeigt Ingeborg Rüschitz, wo der Sprengmeister den Sprengstoff anbringen muss, um die sogenannten Etagen zu bilden. "Woah", ertönt es aus dem Publikum. Die Rasselbande ist sichtlich beeindruckt. Wer von ihnen eines Tages hier in Klöch als Montanistin, Bohrist oder Sprengmeisterin tätig sein wird, zeigt die Zukunft. Vorerst steht aber der Spaß im Steinbruch im Vordergrund.