Der Sommer war, wie berichtet, überdurchschnittlich heiß. Die Bad Radkersburger schwitzten etwa an 31 Hitzetagen – aber nicht nur im Freien. Auch im Zug zwischen Graz Hauptbahnhof und Bad Radkersburg stand der Schweiß den Pendlern an so manchen Tagen auf der Stirn. Besonders in den Zügen, die um 16.27 Uhr und um 17.27 Uhr in Graz abfahren, soll es besonders heiß gewesen sein. Von einer „echten Qual“ spricht Armin Klein von der Interessensgemeinschaft Neue Radkersburger Bahn. In einem Rundschreiben griff er nun zu harten Worten: „Die Pendler müssen Temperaturen aushalten, bei denen der Tierschutz bei in Autos eingesperrten Hunden kurzen Prozess machen würde“, heißt es da etwa.

Suche nach einer Lösung

Herbert Hofer von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ist das Hitzeproblem bekannt. „Wir arbeiten gemeinsam mit Bund und Land an einer Lösung.“ Man sei bestrebt, bis zum nächsten Sommer eine zu finden. „Zumindest eine Teillösung für die Hitzezeit. Und die sollte anders aussehen, als Wasserflaschen an die Pendler zu verteilen“, so Hofer.


Mehr als 80 Prozent des Personennahverkehrs und beinahe 100 Prozent des Fernverkehrs seien mittlerweile klimatisiert. Einzelne Züge auf der Verbindung Graz - Bad Radkersburg und der steirischen Ostbahn allerdings nicht. Ein Problem sei auch, dass zwischen Bad Radkersburg und Graz aufgrund der Kapazitäten ein Cityshuttle zum Einsatz kommen müsse. Dieser sei allerdings nicht klimatisiert. „Sonst müssten die Reisenden in Spielfeld umsteigen“, so Hofer.

"Deeskalierend, aber wirkungslos"

Klein ärgeret sich auch darüber, dass „Anfragen von betroffenen Pendlern“ in der Facebook-Gruppe der ÖBB zwar „bemüht und deeskalierend“ beantwortet wurden, aber „wirkungslos“ blieben. „Wir haben in Wien ein hoch motiviertes Team, das versucht, jede Frage zu beantworten. Dann werden diese bahnintern weitergeleitet und das dauert, kann oft nicht von heute auf morgen gelöst werden“, erklärt Hofer.