Was macht ein Elektriker? „Stromkabel einziehen, Schaltkasten montieren“, kommt es aus den Reihen der Kirchberger NMS-Schüler, die im Besprechungsraum der Lugitsch KG in Gniebing sitzen. Das ist Firmenchef Florian Lugitsch etwas zu wenig und wäre auch fad. Also hält er sein Mobiltelefon in die Höhe. Das Handy erkennen alle. Aber was ist es wirklich? Jonas hat den Geisterblitz: „Ein kleiner Computer!“ Genau. Und damit ist man mitten im Lehrberuf. Denn ein Computer ist reine Elektrotechnik und Produkt ihrer Entwicklung. Damit alles funktioniert, braucht man Elektrotechniker. Und weil es immer mehr E-Autos gibt, sieht Lugitsch auch dort große Berufschancen. Die Frage, ob man künftig mehr Kfz-Mechaniker oder Elektrotechniker brauchen wird, beantwortet sich für ihn damit von selber.

Interview mit Florian Lugitsch

In der Stromwelt

Nach dieser kleinen Einführung geht es in die Stromwelt. Denn das Unternehmen beschäftigt sich mit Strom vom Anfang bis zum Ende: erzeugt und verteilt ihn, errichtet Anlagen und verkauft Geräte. Bei den großen Fotovoltaik-Movern drängt sich eine Frage auf: Nutzen wir Sonnenenergie ausreichend? Leider nicht. Dabei decken acht Minuten Sonneneinstrahlung den Tagesenergiebedarf der ganzen Erde. Da staunen die Schüler.
Drrrrrrhh – dass Stromerzeugung laut sein kann, zumindest unmittelbar neben der Turbine, erleben sie im Wasserkraftwerk. Was für ein Kontrast zur Verteilerzentrale für das Stromnetz des Unternehmens. Ganz ruhig ist es dort.

Wenn  Schülern ein Licht aufgeht

Ob es oft Stromausfälle gibt, wollen die Schüler wissen? „Zum Glück immer seltener“, beruhigt der Firmenchef. Und noch etwas verrät er: „Wir schalten den Strom jetzt nicht aus!“ Warum? „Das halten wir telefontechnisch nicht aus.“
Dann dürfen die Schüler selbst Hand anlegen. Im Schulungsraum des Unternehmens geht ihnen ein Licht auf: Mit ein bisschen Hilfe von Werner Massopust dürfen die Jugendlichen nämlich einen eigenen Schaltkreis bauen. Ausgerüstet mit dem passenden Werkzeug wird getüftelt. Raphael und Diego kommen flott voran. „Ich helfe daheim öfters mit und möchte später irgendetwas mit Strom arbeiten“, verrät Raphael.

Ein Beruf auch für Mädchen

Ein paar Steckdosen weiter arbeiten Hannah, Chiara und Anna-Lena. „Wir machen das zum ersten Mal, aber es macht Spaß“, erzählen sie unisono. Massopust ist beeindruckt: „Sie machen das alle super. Vor allem Mädchen sind anfangs oft etwas zurückhaltender, aber sie sind es, die meistens sehr genau arbeiten. Es ist auch ein Beruf für Mädchen.“