Viele Sturmschäden sind nicht beseitigt worden. Vor allem in unzugänglichen Waldteilen gibt es Nachholfbedarf", erklärt Heinz Lick, Forstschutzreferent des Landes Steiermark, was ihm Kopfzerbrechen bereitet. Denn: Die umgefallenen Bäume bieten eine ideale Brutstätte für den Borkenkäfer.

Vermehrung. Mit einem Schaden von 800.000 Festmetern Holz hat das kleine Insekt steiermarkweit im Vorjahr einen neuen Negativrekord aufgestellt. In Summe bedeutete das einen finanziellen Schaden von 24 Millionen Euro. Dieser könnte heuer noch übertroffen werden.

"Seit den Windwürfen 2002 in der Obersteiermark hat der Befall stetig zugenommen", erklärt der Fachmann. Zu den besonders stark betroffenen Gebieten zählt neben dem Raum Liezen und Leoben auch immer die Südoststeiermark. "Hier wurde außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes eine große Zahl an Fichten gepflanzt", erklärt Lick den Hintergrund. "In Zusammenhang mit günstigen Rahmenbedingungen hat das zu einer Massenvermehrung des Fichtenborkenkäfers geführt."

Zu diesen günstigen Rahmenbedingungen zählt nun einerseits Trockenheit. Denn: Nagt ein Käfer eine Wunde in einen gesunden Baum, schwemmt der Harzfluss den Eindringling wieder aus. Bei Flüssigkeitsmangel durch Dürre oder Sturmschäden sinkt der Harzdruck, der Baum kann sich nicht "verteidigen".

200.000 Käfer pro Baum. Einen weiteren Faktor für die große Verbreitung des Tiers sieht Lick auch im Klimawandel. "Ab 16 Grad Celsius fliegt der Käfer aus, um sich in die Borke einzubohren und Eier zu legen. Bei warmer Witterung können sich mehrere Generationen ausbilden", erklärt der Förster.

Mitte April steht nun der erste Hauptflug der Käfer an. Schnelles Handeln ist gefragt. "Befallene Bäume müssen sofort abtransportiert werden", betont Lick. Denn: "Nach vier bis fünf Wochen sind die Eltern wieder ausgeflogen. Nach sechs bis acht Wochen sind auch die Jungkäfer geschlüpft." Erkennen kann man einen befallenen Baum am Bohrmehl am Fuß des Stammes. In Folge fällt die Rinde ab, dann färbt sich die Krone rot.

Eine Maßnahme zur Eindämmung der Buchdrucker ist das Auslegen von "Fangbäumen". Die Baumstämme werden nach vier Wochen wieder abtransportiert - und mit ihnen auch ein große Zahl an Käfer, bevor sich diese weiter verbreiten.

Unter - für die Tiere - günstigen Bedingungen können aus einem Baum bis zum Herbst rund 200.000 Käfer schlüpfen.