Mutter zu sein, bedeutet oft nicht nur Glück, sondern auch: Geldsorgen. Besonders für Alleinerziehende wie Frau T. (Name geändert). Die Geschichte von Mutter und Kind zeigt, wie schnell eine alleinerziehende Frau dahin kommt, dass das Geld knapp wird und für vieles nicht mehr reicht.

Frau T. arbeitet als Verkäuferin und lebt gemeinsam mit ihrer zwölfjährigen Tochter in einer Mietwohnung. Zum Vater des Kindes besteht kaum noch Kontakt, da sich die Eltern vor einiger Zeit getrennt haben. Auf seine finanzielle Unterstützung kann sich die Steirerin nicht verlassen. Ging sich das Abdecken der monatlichen Fixkosten davor mit zwei Einkommen gut aus, blieben plötzlich sämtliche finanzielle Verpflichtungen an ihr hängen. Miete, Versicherungen und die Rate fürs Auto – für alles muss die alleinerziehende Mutter aufkommen.

Alleinerzieherinnen häufig betroffen

Erst als Frau T. die letzten drei Mieten nicht mehr bezahlen konnte, wandte sie sich an die Wohnungssicherung der Caritas. Sozialarbeiterin Katharina Kapaun-Deutschmann arbeitet seit elf Jahren bei der Caritas und kennt die Sorgen der Mütter, die hilflos vor einem Schuldenberg stehen und nicht mehr wissen, wie es weitergeht. "Es sind sehr häufig Alleinerzieherinnen, die um Hilfe ansuchen. Das Problem bei vielen Betroffenen ist, dass sie oft zu lange zuwarten, bevor sie sich Hilfe holen. Das ist noch immer schambehaftet. Die Menschen glauben bis zum Schluss, dass sie es allein schaffen, und das führt oft dazu, dass die Schulden sehr hoch werden", erklärt Kapaun-Deutschmann.
Die Wohnungssicherung von Caritas und "Steirer helfen Steirern" unterstützt Betroffene, die Probleme mit der Bezahlung ihrer Miete haben, wenn sie eine Räumungsklage erhalten oder ihnen eine Delogierung droht. An die Wohnungssicherung können sich all jene wenden, bei denen mehr als eine Monatsmiete offen ist.

Rasche Hilfsmaßnahmen

Die Sozialarbeiterin rät aber dazu, sich sofort Hilfe zu holen, wenn man merkt, dass das Geld im nächsten Monat knapp werden könnte, und nicht erst Schulden anzuhäufen. Sonst gebe es laut Kapaun-Deutschmann nämlich gleich zwei Probleme: "Weil die Mieten so rasant gestiegen sind, häufen die Menschen sehr schnell sehr hohe Schulden an. Da ist es mit einer Ratenzahlung von 50 Euro im Monat nicht getan. Hinzu kommt, dass wir sehr viele Anfragen haben und Wochen oder Monate vergehen, bis wir den Betroffenen helfen können."

Wer merkt, dass das Geld nicht reicht, kann jederzeit auch die Existenzsicherung aufsuchen. Auch das Sozialamt beziehungsweise das Sozialreferat der jeweiligen Gemeinde oder "Steirer helfen Steirern" unterstützen in Not geratene Menschen. "Wenn sich jemand an uns wendet, versuchen wir zuerst, telefonisch abzuklären, worum es konkret geht. Bei Mietrückständen gibt es in einigen Fällen die Möglichkeit, direkt mit den Vermietern in Kontakt zu treten und um eine Teilrückzahlung zu bitten. Darum kümmern wir uns", sagt Kapaun-Deutschmann.
Für die Sozialarbeiterin ist es wichtig, die Sorgen der Betroffenen ernst zu nehmen, weil Geldsorgen nicht einfach nur Geldsorgen sind, sondern "einen Rattenschwanz an Problemen mitziehen, die für die ganze Familie zur Herausforderung werden können".