"Nach 33 Jahren und sieben Monaten ist es Zeit aufzuhören", sagt Franz Feiel, Bürgermeister von Reifling bei Judenburg. Was er nur mehr bis Mittwoch ist: Der längstdienende Bürgermeister der Steiermark übergibt das Amt in jüngere Hände - in die seines Sohnes Karl um genau zu sein. Der Wunschnachfolger? "Mein Sohn ist da geboren. Er kennt die Gemeinde wie seine Westentasche. Und er ist ein lieber Teifl", sagt Franz Feiel, berühmt-berüchtigt dafür, sich nie ein Blatt vor den Mund zu nehmen.

Heimatgemeinde seiner Frau. Franz Feiel zog es erst im Jahr 1962 nach Reifling, der Heimatgemeinde seiner Frau. Aufgewachsen ist der 74-Jährige in einer Bergbauernfamilie in St. Lorenzen ob Murau. Feiel selbst war bis 1988 bei der Stahl Judenburg beschäftigt.

Sieg um Lägen. 1975 kandidierte er als Spitzenkandidat für die SPÖ - und schlug die bis dahin vorherrschende ÖVP um Längen. Er wurde Bürgermeister einer "sehr waldreichen Gemeinde", in der heute rund 400 Seelen leben: "Die Hälfte davon sind Bauern."

"Volksmensch": "Man muss ein Volksmensch sein", sagt Franz Feiel über das Amt, das er nicht glorifizieren will: "So ein schöner Job ist es auch wieder nicht, gerade in so einer kleinen Gemeinde." Einer schuldenfreien Gemeinde wohlgemerkt, worüber der Bürgermeister durchaus stolz ist: "Ich bin glücklich, dass wir mit so wenig Geld so viel gemacht haben." Den Bau des Kanals oder der vielen Wohnhäuser etwa.

Keine Angst. Angst vor Langeweile kommt beim Noch-Gemeindechef keine auf: "Auf die Jagd gehen und die Natur sind meine Hobbys. Was soll ich in meinem Alter noch viele Sprünge machen?"