"Handys weg" heißt es im Normalfall während des Unterrichts. Nicht so im Physikunterricht am Gymnasium Hartberg. Dort bittet Lehrer David Gamperl seine Schüler im Moment sogar, das Mobiltelefon hervorzuholen. Aktuell beschäftigt er sich gemeinsam mit seinen Schülerinnen und Schülern der 7C Klasse nämlich intensiv mit Instagram. Über diese Plattform wollen sie andere für physikalische Themen begeistern und laden daher das Erlernte fleißig auf der Instagram Seite "pyhsik_publik" hoch.

Begeisterte Schüler

"Zu Jahresbeginn habe ich mir überlegt, was den Jugendlichen beim Lernen Spaß bereiten könnte. Dabei ist mir die Idee zur Physik-Instagram-Seite gekommen", erzählt Gamperl. Als er der Klasse von dieser Idee erzählt hat, sei die Begeisterung sofort groß gewesen. "Sie haben sofort Feuer gefangen", strahlt Gamperl. Und diesen Enthusiasmus spürt man auch sofort, wenn man das Klassenzimmer betritt.

Eifrig arbeiten die Schüler, um die Instagram-Seite zu befüllen
Eifrig arbeiten die Schüler, um die Instagram-Seite zu befüllen © Moritz Prettenhofer

Zu Beginn der Stunde sammeln sich die Jugendlichen in ihren Kleingruppen und beginnen mit ihrer Projektarbeit. Dabei weiß jeder ganz genau, was zu tun ist. Konzentriert brüten die jungen Menschen über ihren Aufgaben. Während sich die einen wenig später entspannt in den Stühlen zurücklehnen, arbeiten andere noch fieberhaft an den Inhalten. "Ich finde es toll, wie abwechslungsreich das Projekt bisher ist und wie stark wir unsere eigene Kreativität und unser Wissen zu Sozialen Medien einbringen können", sagt eine der Schülerinnen, während sie sich gerade mit den Kommentaren des neuesten Postings befasst. Ihre Kollegin hilft ihr gerade dabei. "Es ist schon viel Arbeit, aber man bringt sich selbst auch wichtige Sachen bei", resümiert sie. Dabei denkt sie vor allem daran, wie man wissenschaftliche Fakten anschaulich, kurz und verständlich einem breiten Publikum übermitteln kann. "Gleichzeitig ist uns bewusst geworden, was für die Bespielung eines Social-Media-Kanals alles notwendig ist", sagen die Schüler.

Zeitgemäßer Unterricht

"Die Jugendlichen sollen im Projekt nicht nur Themengebiete erlernen und wiederholen, sondern sich auch mit Instagram auseinandersetzen", sagt Gamperl, dessen Ziel es ist, Physik möglichst zeitgemäß zu unterrichten. "Die Allgegenwärtigkeit von Instagram im Leben der Schülerinnen und Schüler macht es aus meiner Sicht notwendig, das Soziale Medium auch im Unterricht zu behandeln", erklärt der Junglehrer und fügt schmunzelnd hinzu: "Ich lerne selbst auch ganz viel Neues dabei!"

Besser als ein Referat

Die Jugendlichen selbst würden sich wünschen, auch in anderen Fächern mit Instagram zu arbeiten. "Statt einem Referat ist mir das jedenfalls 10.000-Mal lieber", grinst eine der Schülerinnen. Gamperl selbst denkt ebenfalls bereits über eine Fortsetzung nach: "Vielleicht machen wir in der 8. Klasse mit etwas Ähnlichem weiter. Ich überlege auch, ob ich so etwas mit meinen anderen Oberstufenklassen probiere."

Die Jugendlichen hoffen, dass Instagram auch in anderen Unterrichtsfächern Einzug hält
Die Jugendlichen hoffen, dass Instagram auch in anderen Unterrichtsfächern Einzug hält © Moritz Prettenhofer