Den Advent und die Weihnachtszeit zelebriert die Großwilfersdorfer Weinbaufamilie Thaller jedes Jahr groß: Erst am vergangenen Wochenende wurden Schlossbesucherinnen und -besucher beim ersten großen Adventmarkt im Innenhof verzaubert. „Wohnt hier etwa das Christkind?“, fragte ein sechsjähriger Besucher Gastgeberin Bettina Thaller. „Vielleicht bei uns am Dachboden“, meinte die Oststeirerin darauf. In der Tat wurden in den vergangenen Jahren rund um Weihnachten immer seltsame Geräusche aus Weinkeller und Dachgeschoß registriert, wie die Familie berichtet. Der Sache will man dieses Jahr zu Weihnachten auf den Grund gehen.

Bettina Thaller vermutet, dass der Wind durch die Öffnungen der alten Eichenfässer zieht. „Vielleicht fliegt aber auch das Christkind hindurch“, so die Oststeirerin.
Bettina Thaller vermutet, dass der Wind durch die Öffnungen der alten Eichenfässer zieht. „Vielleicht fliegt aber auch das Christkind hindurch“, so die Oststeirerin. © Wurzinger

Seit Dezember 2020 fällt es der Bettina Thaller und ihrer Familie regelmäßig auf: Rund um den dritten Adventsonntag kommt es zu eigenartigen Situationen. „Sehr seltsame Geräusche sind regelmäßig zu hören“, versucht Bettina Thaller die wundersamen Momente zu erklären. Zunächst auf die Hektik der Vorweihnachtszeit „und vielleicht die eine oder andere Einbildung“ geschoben, sehen aber vor allem die Kinder aber nur einen möglichen Grund: „Alle hoffen, dass es das Christkind ist“, freut sich die Winzerin. In der Familie – vor allem bei den Kindern – sorgt allein der Gedanke daran einen Tag vor Weihnachten jedenfalls für helle Aufregung.

Was verbirgt sich im Weinkeller?

Meist geschieht es in der Dämmerung, erzählt die Oststeirerin. „Irgendwann, zwischen Licht und Dunkelheit. Sie kennen das bestimmt, wenn zwischen den wenigen Minuten zwischen Tag und Nacht das Sonnenlicht bricht, dann beginnt es zu pfeifen und dazu erklingt ein helles, zarten Läuten, wie ein Windmobile“, schildert Thaller. Allerdings: Am Hof der Familie ist weit und breit kein Windspiel oder Mobile zu finden. „Das macht die Sache etwas seltsam“, gibt Thaller zu. Auch dachte die Familie anfangs an die Weinfässer aus altem Eichenholz, durch dessen Öffnungen der Wind blasen könnte. Ein Dachfenster bleibt jedenfalls dieser Tage immer einen Spalt geöffnet, sollte tatsächlich das Christkind die großen Dachböden der Familie wirklich als seine Werkstatt in Anspruch genommen haben.

Auf der Suche nach dem „geheimen Geräusch“: Bettina Thaller vermutet etwas im Weinkeller
Auf der Suche nach dem „geheimen Geräusch“: Bettina Thaller vermutet etwas im Weinkeller © Wurzinger

Am Heiligen Abend möchte die Familie besonders aufmerksam bleiben und vor allem leise, etwa keine elektronischen Geräte einschalten. Auch der Fernseher bleibt aus, um gegebenenfalls den Geräuschen nachgehen zu können. „Wer weiß, vielleicht treffen wir wirklich auf das Christkind“, freut die zweifache Mutter. Papa Marc hat sich jedenfalls einen Bewegungsmelder samt Überwachungskamera vom Christkind gewünscht. Ob es ihm diesen Wunsch erfüllen wird, bleibt abzuwarten. Damit würde es sich sein Dasein auf dem Hof der Thallers wohl etwas erschweren.