Neumarkt war politisch schon immer schwer berechenbar, es gab in den vergangenen Jahrzehnten schwarze, rote und blaue Bürgermeister. Auch für die Gemeinderatswahl am Sonntag lassen sich schwer Voraussagen treffen. 2015 ist kurz nach der Fusion aus sieben Gemeinden die Liste „FPÖ und Unabhängige“ unter Peter Müller knapp an der absoluten Mehrheit vorbeigeschrammt. Müller zog sich 2018 vom Vizebürgermeisteramt zurück, ihm folgte Klaus Stadtschreiber, für den es im Jänner 2020 schlechte Nachrichten gab: die Liste „Zukunft Neues Neumarkt“ (ZNN) reichte ihre Kandidatur ein. An deren Spitze steht die politische Quereinsteigerin Nina Feichter, auf der Liste sind mit Bernhard Walzer und Reinhardt Racz aber auch ehemalige Bürgermeister der Blauen. Zwar an nicht wählbarer Stelle, mischen sie im Hintergrund doch kräftig mit. Die Liste fährt einen für Gemeinderatswahlkämpfe ungewöhnlich harten Kurs gegen ÖVP-Bürgermeister Josef Maier und alle anderen Parteien. Man positioniert sich als einzige kritische Stimme und bedenkt die restlichen Fraktionen mit Ausdrücken wie „Neumarkter Politpartie“.