Über Jahrhunderte hinweg vermochte insbesondere die Katholische Kirche den Aufstieg der Wissenschaft kaum zu akzeptieren. Zeitweise scheute man gar vor Gewalt nicht zurück, um (letztendlich erfolglos) zu versuchen, die alleinige Wissens- und Deutungshoheit zu bewahren.

Gewisse Vorbehalte mögen zwar in abgeschwächter Form auch heute noch in manchen Köpfen verhaftet sein. Bei unseren Gesprächen mit Pfarrern aus der Region Murtal und Murau über mögliche kirchliche Impfaktionen war von Ressentiments indes nichts mehr zu bemerken. Die Geistlichen zeigten sich ganz im Gegenteil aufgeschlossen, kooperationsbereit und dankbar für die wissenschaftlichen Errungenschaften.

Diese in der Region sichtbar gewordene Offenheit sollte beispielhaft für die gesamte Kirchengemeinschaft sein. Das Anerkennen von wissenschaftlichen Fakten und der Glaube an eine höhere Macht schließen einander nicht aus.