Was passiert, wenn man dem Tod näher ist als dem Leben? Oft hört man von einem „Tunnel“, an dessen Ende ein helles Licht wartet. Oder dem Ablaufen eines „Lebensfilmes“, alle Ereignisse des eigenen Daseins spielen sich im Schnelldurchgang vor einem ab.

Man begegnet Verstorbenen, Angehörigen und fühlt so etwas wie Geborgenheit und Glück. Andere meinen, den Körper kurzzeitig verlassen und sich selbst von außen beobachtet zu haben.

Die meisten Menschen, die ein Nahtod-Erlebnis erfahren haben, sind danach nicht mehr dieselben. Dabei meinen Ärzte und Physiker, dass diese Erfahrungen lediglich auf Sauerstoffmangel im Gehirn, Kohlendioxidüberschuss im Blut und körpereigene Opiatausschüttungen basieren.

Dennoch lassen sich die Erlebnisse nicht vollständig erklären.  Nahtod-Erfahrungen waren Thema eines Diskussionsabends im Veranstaltungszentrum Judenburg, den Christine Brunnsteiner am 2. November moderierte.

Gäste waren Hadschi Bankhofer, Journalist beim ORF Wien, und Werner Gruber, Neurophysiker, Direktor des Planetariums Wien und Mitglied der „Science Busters“.

Gruber hatte selbst zwei Nahtoderfahrungen und erzählt mit einer gehörigen Portion Zynismus darüber: „Da kommen Drogen, die kann man sich am Karlsplatz nicht kaufen.“

Diskutiert wurde außerdem über Begriffe wie Seele, Glaube, Wiedergeburt und Rückführungen, die im Übrigen laut Gruber mit Vorsicht zu genießen sind. Und der Film, der bei einem Nahtod-Erlebnis vor einem abläuft, entstehe dadurch, dass das Gehirn nach einer Lösung für die ihm unbekannte Ausnahmesituation sucht, und durchkämmt dabei sämtliche Erfahrungen, die vor einem inneren Auge sichtbar werden.

Ein humorig-wissenschaftlicher Abend über ein Thema, das wohl niemanden kalt lässt.