Es ist eine Facette im schwelenden Streit des früheren Brauerei-Murau-Aufsichtsratschefs Ehrenfried Illitsch mit der Führung der Genossenschaft. Illitsch hat Anzeige bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen der 2011 erfolgten Anmietung eines Auslieferungslagers in Zeltweg eingebracht. Zum einen würde die Brauerei bereits über ein Lager in Judenburg verfügen. Konter von Brauerei-Geschäftsführer Josef Rieberer: Mit 870 Quadratmetern sei dieses zu klein. Zeltweg sei mit 2400 Quadratmetern Nutzfläche entscheidend größer, sich dort niederzulassen habe sich ausgezahlt: In der an Veranstaltungen reichen Red-Bull-Ring-Region sei der Bierabsatz seither um 24 Prozent gestiegen. Auch für die nächstjährigen MotoGP- und Formel-1-Wochenenden ist man bereits wieder im Finale der Bieter (Gegner: Stiegl). Zum anderen, kritisiert Illitsch, sei die Miete so hoch, dass die Brauerei mittelfristig ein Kauf billiger gekommen wäre. Rieberer relativiert gegenüber der Kleinen Zeitung: Illitschs Berechnungen seien falsch, er gehe von zu hoher Miete aus und übersehe, dass vertraglich eine Art Mietkaufmodell festgeschrieben sei. Sollte die Brauerei ihr Vorkaufsrecht nutzen und das Grundstück sowie die neu errichtete Halle übernehmen, würden 50 Prozent der bezahlten Miete vom Kaufpreis abgezogen.