Eine Begegnung der anderen Art hatten Anrainer in der Judenburger Friedhofsgasse bei der Entsorgung ihres Mülls: In der Tonne saßen zwei Bartagame – hilflos gefangen zwischen den Abfallsackerln. Die erschrockenen Finder taten das einzig Richtige, sie alarmierten sofort das Tierheim Murtal.
„Wir haben dann den Tierschutz hinzugezogen, und zwei Mitarbeiter von uns haben die Tiere abgeholt“, berichtet Elvira Standfest vom Tierheim. Von den Anwesenden habe sich niemand getraut in die Tonne hineinzugreifen und die Tiere anzufassen. Wie jemand auf die Idee kommen kann, Lebewesen kurzerhand im Müll zu entsorgen, ist für die Tierheim-Mitarbeiterin nicht nachvollziehbar: „Ich verstehe diese Leute nicht. Wenn jemand ein Tier hat und es nicht mehr versorgen kann oder haben will, stehen wir jederzeit zur Verfügung. Auch wenn vielleicht nicht eine sofortige Aufnahme möglich ist, finden wir immer irgendeine Lösung“, betont Standfest. Jetzt wird versucht, den Besitzer der Bartagame ausfindig zu machen, der Vorfall wurde auch dem Amtstierarzt angezeigt. Den beiden Echsen geht es gut, sie dürften auch gesund sein. Für ein Monat bleibt das Tierheim ihr Zuhause, dann können die Findlinge an Interessierte vermittelt werden. Das Aussetzen von Tieren ist kein Kavaliersdelikt, sondern fällt laut Tierschutzgesetz unter Tierquälerei und wird mit Geldstrafen geahndet.