Einziger und wichtigster Tagesordnungspunkt der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Fohnsdorf war die Revision des Flächenwidmungsplans. Dennoch ging auch diese Sitzung nicht ohne Querelen zwischen ÖVP und SPÖ ab. Die Wogen gingen etwa bei dem Thema "Radmarathon" hoch. Wie berichtet wurde der Erlös im Jahr 2006 nicht dem guten Zweck zugeführt, die Gemeinde musste außerdem einen Verlust über 17.000 Euro verbuchen. VP-Gemeinderat Volkart Kienzl brachte einen Dringlichkeitsantrag ein, die Aufsichtsbehörde möge den Radmarathon 2006 und verschiedene Geldflüsse überprüfen. Kienzl: "Es geht der ÖVP nicht um Skandalisierung, sondern um Aufklärung der Bevölkerung." Nach 15-minütiger interner Beratung der SP-Mehrheit verkündete Bürgermeister Johann Straner, seine Fraktion habe ihn beauftragt alle Unterlagen der Benefizveranstaltung der Aufsichtsbehörde vorzulegen. Damit können beide Fraktionen leben, wie aus dem einstimmigen Beschluss des Dringlichkeitsantrages hervorging.

Thermenfinanzierung. Weiters verlas Straner ein fünfseitiges Antwortschreiben der Aufsichtsbehörde, die ÖVP-Vizebürgermeisterin Ingrid Felfer in Sachen Thermenfinanzierung eingeschaltet hatte. Es ging dabei unter anderem um Mehrkosten durch ungünstige Finanzierungsvarianten und vor allem um die Aufnahme eines 2,3-Millionen-Euro-Darlehens des Bürgermeisters ohne vorangehenden Gemeinderatsbeschluss. Dieser sei laut Aufsichtsratsbehörde aber notwendig. Formale Bestimmungen der Gemeindeordnung seien künftig genauer zu beachten.

Auflage. Zurück zur Flächenwidmung: Die Änderung geht quer durch ganz Fohnsdorf, vom Industrie- bis zum Wohngebiet, von der Lärm- bis zur Gefahrenzone. Mit Ausnahme der KP-Gemeinderätin Elfriede Wieser stimmten alle Mandatare dem Entwurf zu, der ab 17. März acht Wochen lang aufgelegt wird. Wieser lehnt ab: "Mit der Auflage sollte im Interesse der Bevölkerung gewartet werden, bis Zusagen der Landesregierung erfüllt sind."