Der Vorfall ist seit Wochenbeginn Gesprächsthema im Raum Knittelfeld. Während eines Gottesdienstes verstarb ein alter Mann in der Kapuzinerkirche, der in diesem Gotteshaus fast "zuhause" war: "Die Kirchengemeinde war seine Familie", sagt Dechant Hans Schrei.

Ohne Aufregung. Bereits zu Beginn der Auferstehungsmesse war der alleinstehende und taube Mann, der jeden Sonntag die Kirche besuchte, zusammengesackt. Pastoralassistentin Maria Großegger und Franz Tunkel, der die Messe zelebrierte, meisterten die Situation, ohne Aufregung unter den anwesenden Gläubigen aufkommen zu lassen. Franz Tunkel gab dem Mann die Krankensalbung: "Es war schnell merkbar, dass es nicht weitergehen wird", so der Geistliche. Tatsächlich konnten Rettung und Notarzt den Mann trotz Reanimierungsversuchen nicht mehr retten.

Geschlottert. Die Gläubigen beteten für den Knittelfelder, den sie von so vielen Gottesdiensten in den vergangenen Jahren kannten. "Die Leute haben sich zu ihm gesetzt und Totenwache gehalten. Alle haben zusammengehalten, es war berührend", erzählt Maria Großegger. Sie gesteht: "Mir haben schon die Knie geschlottert."

Totenwache. Für die Beteiligten war dieser Gottesdienst sehr bewegend: "Es wurde auch viel darüber gesprochen", so Großegger, die seit 1970 Pastoralassistentin ist, einen ähnlichen Vorfall in dieser Zeit aber noch nicht erlebt hat. Die Verabschiedung des Verstorbenen findet morgen, Freitag, in der Aufbahrungshalle statt (14 Uhr).