Der erste barrierefreie Radweg in Europa soll der Murradweg zwischen dem salzburgischen Muhr und Bad Radkersburg im Thermenland werden. Einmal jährlich findet entlang der 365 Kilometer langen Strecke die "Tour de Mur" statt, eine Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten des Behindertensports. Hindernisfrei ist der Weg bereits, nur mangelt es an behindertengerechten WC-Anlagen.

Verkehrsabteilung hat kein Geld. Die am Weg liegende Judenburger McDonald's-Filiale, wo die Initiative am Dienstag präsentiert wurde, verfügt seit kurzem über eine entsprechende Anlage. Mit diesem behindertengerechten Ausbau wurde auch der Grundstein für das Vorhaben gelegt: "Es ist eine gute Sache, an der ich aus Überzeugung mitmache", so Inhaber Andreas Gamsjäger. Wenig Unterstützung kommt hingegen laut Hans Köstner, einem der "Tour-Väter", von der Verkehrsabteilung des Landes: "Das erste was ich gehört habe war: Geld haben wir keines."

Das Ziel. Deswegen wollen die Verantwortlichen an die Wirtschaft herantreten: "Unser Ziel ist es, Stationen einzurichten, wo behinderte Menschen sich waschen und aufs WC gehen können. Dazu brauchen wir Sponsoren", so Bernhard Hammer von der "Initiative barrierefrei entlang der Mur". Hammers Unternehmen "equadrat group" entwickelte mit Partnern auch einen geeigneten "energieautarken Toilettencontainer". Diese Container sollen entlang der Strecke aufgestellt werden, die Initiative setzt ebenfalls auf Gastwirte, die Toiletten entsprechend umbauen.

Klimaschutz. Aber nicht nur für behinderte Menschen setzen sich die Tourmacher ein, sondern auch für den Klimaschutz: Die nächste Tour de Mur von 22. bis 25. Mai soll laut Hubert Gruber, Bürgermeister von Muhr, die "erste internationale Klimaschutz-Radtour" werden. Außerdem wird einen Tag länger gefahren, denn die Tour endet im nächsten Jahr nicht in Bad Radkersburg, sondern im slowenischen Hügelland.