Der Bergwanderer aus Niederösterreich kriegt noch am Telefon kaum Luft - aber nicht wegen des Qualms, sondern wegen des unüberhörbaren Ärgers: "Da geht man auf einen Berg, atmet saubere Luft, aber sobald man die Hüttentür aufmacht, haut's einen fast zurück hinaus, weil es raucht und stinkt wie in einer Nachtbar."

Hüttenordnung. Ein Lokalaugenschein auf mehren Hütten in der Steiermark belegt: Rauchen ist eher die Regel als die Ausnahme. In der Hüttenordnung des Alpenvereins heißt es zwar, dass Rauchen nur in extra dafür ausgewiesenen Räumen erlaubt ist - diese Passage ist an einigen Pächtern aber scheinbar spurlos vorüber gegangen. "Die Regel beim Alpenverein lautet, dass in bewirtschafteten Hütten mit zwei Räumen einer den Nichtrauchern vorbehalten ist - und zwar der schönere", erklärt Wolfgang Überbacher vom Alpenverein.

Generelles Rauchverbot. Das Thema ist innerhalb des Alpenvereins hoch aktuell: "Bei der Jahrestagung am 20. Oktober in Hofgastein wird darüber diskutiert, es gibt einen Antrag auf generelles Rauchverbot in allen Alpenvereinshütten. Ich gehe davon aus, dass diesem Antrag zugestimmt wird", hofft Überbacher. Auch den Naturfreunden ist der Nichtraucherschutz ein Anliegen: "Es hat schon vor 15 Jahren einen Beschluss für rauchfreie Hütten gegeben - ehrlich gesagt hat sich das aber nicht durchgesetzt", beschreibt Karl Hödl, Vorsitzender der steirischen Naturfreunde die Situation. Man sei in der Frage stark von der Einstellung der Pächter abhängig. In einigen Bundesländern - nicht in der Steiermark - gibt es laut Hödl rauchfreie "Vorzeigehütten".

Unpassend. Man werde sich an den Bestimmungen in der Gastronomie orientieren, auch über ein generelles Verbot könne diskutiert werden. "Rauchen auf Berghütten passt nicht wirklich", so Hödl.