Bereits zu Beginn dieses Jahres war es Thema, nun steht es erneut zur Diskussion: das Kulturhaus Knittelfeld. Besser gesagt geht es um die Pacht, die in den Augen mancher Knittelfelder Politiker nicht angemessen ist.

Niedrige Pacht. Etwa in jenen der KPÖ Knittelfeld. Und auch die Bevölkerung der Eisenbahnerstadt sehe die Lage ähnlich, behauptet KPÖ-Gemeinderätin Renate Pacher: "Viele Menschen wissen, dass die Pacht zu niedrig ist." So argumentierte Pacher bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates, bei der "die Abänderung des Pachtvertrages für das Kulturhaus-Restaurant" auf der Tagesordnung stand. 600 Euro muss Pächter Peter Moitzi monatlich zahlen. Aber er bekommt zusätzlich auch noch einiges zurück: etwas mehr als 24.000 Euro nämlich.

Hohe Betriebskosten. Moitzi musste nämlich enorm hohe Betriebskosten zahlen, die nicht plausibel waren. Nach umfangreichen Recherchen wurde festgestellt, dass die Lüftung Tag und Nacht rannte. Die Stadtgemeinde bekennt sich quasi schuldig, Moitzi nicht ordnungsgemäß über das System aufgeklärt zu haben - und zahlt 24.000 Euro, einen Teil der bisher angefallenen Kosten, zurück.

Opposition dagegen. Der Beschluss wurde in der Gemeinderatssitzung ohne Zustimmung der Knittelfelder Volkspartei und der KPÖ gefasst. VP-Vize Markus Schöck lobte zwar die Arbeit von Moitzi, kritisiert aber die niedrige Pacht - "Wettbewerbsverzerrung" - sowie die Zurückzahlung: "Die Begründung, der Pächter sei nur unzureichend über den Umgang mit der Lüftung informiert worden, mutet schon seltsam an. Information ist nicht nur Bringschuld, sondern auch eine Holschuld." Auch für KP-Frau Renate Pacher ist die Begründung "sehr, sehr dünn". Bürgermeister Siegfried Schafarik: "Es ist keine einfache Geschichte, aber wir wollen in dieser Sache unsere Schuld zugeben." Der Pächter soll erhalten bleiben und: "Es hätte auch die Möglichkeit gegeben, dass Moitzi in Konkurs geht."