Hoch über den Dächern der Landeshauptstadt kamen gestern Abend die obersteirischen Nominierten der „Köpfe des Jahres 2023“-Wahl mit Ehrengästen aus den Bezirken Liezen, Murtal und Murau, Leoben und Bruck-Mürzzuschlag zusammen. So fanden etwa die beiden Landtagspräsidentinnen Manuela Khom und Gabriele Kolar sowie Grüne-Abgeordneter Lambert Schönleitner den Weg ins Styria Media Center nach Graz. Für alle drei war es übrigens ein „Heimspiel“: Sind doch die beiden Präsidentinnen in den Bezirken Murau und Murtal wohnhaft, Schönleitner stammt aus Admont.

Keine 16-Euro-Frankfurter

Um Punkt 19 Uhr war es dann so weit: Die Führungsriege der Kleinen Zeitung erklomm in Begleitung von Moderator Mathias Pascottini die Bühne. Damit stieg die Spannung vor allem unter den Nominierten merklich. Kleine-Geschäftsführerin Xenia Daum begrüßte die Gäste, die größtenteils eine weite Anreise dafür auf sich genommen hatten: „Schön, dass Sie gekommen sind.“ Mit einem launigen Verweis auf den Opernball, der fast zeitgleich in Wien eröffnet wurde, begann Chefredakteur Hubert Patterer sein Statement: „Sie zeigen Ziel und Geschmack. Bei uns gibt es kein falsches Parfüm und keine Frankfurter um 16 Euro. Bei uns gibt es berührende Erfolgsgeschichten.“

Videobotschaft an die Erkrankte

Eine davon schrieb Veronika Dietrich vom Sozialmarkt Trofaiach, die in der Kategorie Ehrenamt die meisten Stimmen auf sich vereinen konnte. Corona zwang sie allerdings dazu, in den eigenen vier Wänden zu bleiben, so übernahm Enkelin Martina Fast den Preis – und ließ via Videobotschaft die erkrankte Preisträgerin an der Verleihung teilnehmen. „Hallo, Oma, du hast gewonnen! Da sind viele Leute, die dir gratulieren wollen.“ Die gerührte Reaktion: „Oh, na, echt? Boah!“ Die Siegerin in der Kategorie „Gastgeber“, Dagmar Pracher, herzte dann auf dem Weg nach draußen „ihren“ Bürgermeister Mario Abl, in dessen Gemeinde Trofaiach gleich drei Gewinner wohnen, nämlich Veronika Dietrich und Dominik Maier.

So richtig viel „Frauenpower“ brachte dann Nina Supanz auf die Bühne, die seit Kurzem gemeinsam mit ihrem Partner „Die Foodies“ am Knittelfelder Hauptplatz führt und in der Kategorie „Newcomer“ siegte. „Ich habe beim Umbau auch zur Hilti gegriffen und beim Fliesen legen geholfen“, erzählte sie. Und: „Wir Frauen können mindestens ebenso viel schaffen, wie Männer, wenn nicht mehr.“ Etwas, das später auch Thomas Marichhofer unterstrich: „Lehrlinge sind unsere Zukunft und da packen gerade Mädls auch kräftig an.“ Marichofer besitzt ein Autohaus, ist steirischer Innungsmeister sowie Wirtschaftskammer-Obmann für Bruck-Mürzzuschlag und trug gestern den Sieg in der Kategorie „Wirtschaft und Forschung“ davon.

Eine ganz besondere Region

„Ich finde es gut, dass Menschen, die etwas leisten, ausgezeichnet werden“, brachte es dann auch Andreas Kühberger, Nationalratsabgeordneter und Bürgermeister von Mautern, auf den Punkt. „Sie haben für die ganze Region eine Vorbildfunktion.“ Darin stimmte auch Abgeordneter Schönleitner überein: „Es ist beachtlich, was eine Region hervorbringt an schlauen Köpfen.“ Seine Liebe zur Obersteiermark tat ebenso Narzissenvereinsobmann Rudi Grill kund, wobei für ihn natürlich das Ausseerland an erster Stelle steht: „Wir sind schon ein stolzes Volk.“

Eine Einladung mit Augenzwinkern

Stolze Steirerinnen und Steirer werden übrigens auch Freitagabend in der Stadthalle gegenüber dem Styria Media Center beim Bauernbundball antanzen. „Wenn Sie wollen, können Sie bis dahin bei uns bleiben“, so Chefredakteur Patterer abschließend mit einem Augenzwinkern.