Hat Mozart von Händel abgeschrieben? Gerade in einer Zeit, in der häufig von Plagiatsvorwürfen die Rede ist, eine berechtigte Frage. Allerdings muss dazu angemerkt werden, dass es im 18. Jahrhundert durchaus üblich war, Zitate anderer Komponisten zu verwenden; man drückte damit auch eine Hochachtung vor den Leistungen der Kollegen aus. Für Mozart war Händel ein großes Vorbild, immerhin hat er auch dessen bekanntestes Werk, das Oratorium "Messiah", bearbeitet. Somit erscheint es nicht verwunderlich, dass er in seiner letzten Komposition, dem unvollendet gebliebenen Requiem, Zitate aus Händels „Anthem for the funeral of Queen Caroline“ (1737) und dem „Dettingen Athem“ von 1743 verwendet hat.