Die Wildimporte sind sehr gedrosselt worden", erklärt der Bezirksjägermeister von Bruck, Max Hörmann. Die Nachfrage nach heimischem Wildbret ist gestiegen, und weil auch der Wildbestand durch die harten Winter der letzten Jahre dezimiert wurde, ist Wildbret für die Konsumenten teurer. Der Jagdherr bekommt jedenfalls derzeit um 20 Prozent mehr für sein Wild als noch im Vorjahr.

Dumpingpreise. Aber es gibt auch Wildbraten, der weite Wege macht: Die Neuseeländer liefern zwar noch nach Europa, aber nicht mehr jene Mengen wie noch vor einigen Jahren. Unmengen von Wildbret zu Dumpingpreisen kamen in den alten Kontinent und damit auch in unsere Gefilde.

Asien. Neuerdings haben aber die Asiaten ihre Liebe zum Wildbret entdeckt. Nachdem sie zuvor nur gewisse Potenz versprechende Teile des Hirsches bevorzugten, wurde das, was übrig blieb, also das Fleisch, billig auch nach Europa verkauft. Jetzt ist der Hauptabnehmer neuseeländischen Wildes der asiatische Raum. Auf heimischen Tellern landet aber trotzdem nicht nur heimisches Wild, sondern auch der südafrikanische Springbock und Wildarten aus Amerika. Im Gegenzug geht ein Teil der heimischen Produktion ins Ausland, besonders die Italiener und Deutschen sind "wild" auf unser Wild.

Argument für Wildfleisch. 60 Kilogramm Fleisch wird pro Kopf und Jahr in Österreich verzehrt. Davon ist der Anteil an Wildbret nur 0,6 Kilo, also ein Prozent. "Wenn jeder Österreicher wenigstens ein Kilo essen würde, könnten wir mit dem hierzulande erlegten Wild den Bedarf decken", so Hörmann. Der hohe Gesundheitswert des Wildes, insbesondere aus freier Wildbahn, ist für den Bezirksjägermeister und Wildhändler ein starkes Argument für Wildfleisch. Aber ihm ist auch eines klar: "Im freien Warenverkehr spielt der Wildsektor weiterhin eine äußerst geringe Rolle."