Seit rund 20 Jahren gibt es die Gemeinschaft der Erdäfelbauern Mürz-Mur-Liesingtal. Damals startete man mit 21 Mitgliedern, derzeit sind es nur noch elf - drei im Bezirk Bruck, vier im Bezirk Mürzuschlag und vier in Leoben. Obmann der Gemeinschaft ist seit kurzem Georg Ofner aus Kammern, der schon seit der Gründung Mitglied ist und den Vorsitz von der Kindbergerin Josefine Illmaier übernommen hat. Warum es immer weniger Mitglieder gibt, hat laut Ofner handfeste Gründe: "Der Erdäpfelanbau macht nun einmal sehr viel Arbeit, und weil Arbeitskräfte auch in der Landwirtschaft knapp sind, hält das viele Bauern vom Anbau ab."

"Klauben". Zeitgerecht müssen jedes Jahr Helfer fürs "Klauben" gesucht werden. Aber auch sonst hat der Anbau seine Tücken. Der Boden muss geeignet sein, und genug Ackerfläche für den jährlich notwendigen Fruchtwechsel sollte auch vorhanden sein. Die verbliebenen Mitglieder lassen sich trotzdem nicht beirren. "Unser Ziel ist es, geschmackvolle Erdäpfel mit guter Lagerfähigkeit anzubauen, und das natürlich gentechnikfrei", bricht Ofner eine Lanze für dieses wichtige Lebensmittel. Der Zusammenhalt unter den Erdäpfelbauern funktioniert nach wie vor. Gemeinsam wird das Saatgut eingekauft und mit einem Pflanzenbauberater werden die Äcker begangen.

Geringer. Und wie fällt die heurige Erdäpfelente aus? "Die Ausbeute ist zwar heuer geringer als sonst, dafür ist die Qualität hervorragend", erzählt Ofner. An Abnehmern fehlt es den Bauern nicht, die meisten könnten sogar weitaus mehr verkaufen, als sie ernten. Allein schon aus diesem Grund hofft Ofner, dass sich wieder mehr Bauern zum Kartoffelanbau durchringen können.