Was am Samstag in Kammern im Liesingtal als Faschingsscherz begonnen hatte, endete Stunden später beim "Faschings-Gschnas" in St. Michael in der Obersteiermark mit einem Polizeieinsatz. Auslöser dafür war ein gefälschter 100-Euro-Schein, mit dem jemand seine Rechnung beglichen hat, bestätigt Horst Streitmaier, Obmann vom ESV St. Michael, auf Anfrage der Kleinen Zeitung. Beim zweiten Versuch, mit einem ebenfalls falschen 200-Euro-Schein zu bezahlen, flog derjenige auf.

In Umlauf gebracht wurden die gefälschten 100- und 200-Euro-Scheine schon Stunden zuvor beim Narrengipfel in Kammern, so Streitmaier. Dort haben sich kostümierte Scheichs einen Spaß erlaubt und sozusagen mit Falschgeld um sich geworfen. Der Faschingsspaß wurde zu einem Schuss, der nach hinten losging: Denn die falschen Scheine schafften den Weg in ein Portemonnaie und schließlich in die Disco nach St. Michael. Dort wurden sie zum Bezahlen an der Theke verwendet. Was bei Tageslicht ganz klar als Falschgeld zu erkennen gewesen sei, habe im schummrigen Discolicht zu späterer Stunde einem echten Geldschein zum Verwechseln ähnlich gesehen, meint Streitmaier.

"Hätte man für echt halten können"

"Ich bin so zirka im Stundentakt Kassen ausleeren und Geld zählen gegangen, da hab ich ihn plötzlich entdeckt. Dann hab ich schnell alle Kellnerinnen und Kellner gewarnt. Aber die Scheine hätte man in dem Licht wirklich für echt halten können", erzählt Streitmaier weiter.

Beim zweiten Versuch, mit einem gefälschten 200-Euro-Schein zu bezahlen, waren die Kellnerinnen und Kellner aber bereits gewarnt, schlugen sofort Alarm und Streitmaier konnte den Gast zur Rede stellen. "Er hat noch einen ganzen Pack Falschgeld in seiner Geldtasche gehabt. Als dann noch einer seiner Freunde dazustieß und die beiden angefangen haben, mit mir auch noch zu diskutieren, habe ich die Polizei gerufen", schildert Streitmaier.

Die Ermittlungen laufen

"Das hätte richtig teuer werden können. Weil ich das aber niemandem antun wollte, habe ich von der Anzeige noch einmal abgesehen. Das Falschgeld liegt jetzt bei der Polizei", fährt Streitmaier fort.

Laut Auskunft der ermittelnden Polizeiinspektion wurde der Sachverhalt angezeigt und die strafrechtlichen Ermittlungen laufen, das teilt die LPD auf Anfrage mit. Offenbar sei von einem "derzeit unbekannten Täter" mit dem Falsifikat in einer Bar bezahlt worden. Keinesfalls könne hier von einem "Faschingsscherz" gesprochen werden und selbstverständlich sehe die Polizei über derartige Sachverhalte nicht hinweg.