Lautes Platschen. Der Pinguin landet im Wasser. Eine Millisekunde Stille, solange die Wogen des Wassers den Pinguin abschirmen. Von der gewaltigen Geräuschkulisse, die nach seinem Eintauchen ins andere Element ausbricht, ist er somit isoliert. Spätestens beim ersten Schnappen nach Luft aber wird er vom Toben der Zuschauer überrollt.

„Geht schon, schneller, los los los!“ – Motivierende Anfeuerungsrufe aus Richtung Beckenrand strömen aus den Mündern der Pinguin-Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Auch die Trainerinnen und Trainer, die ihre sechs- bis zehnjährigen Schützlinge für die Teilnahme am 25. Landesfinale des Pinguin-Cups vorbereitet haben, werden von der Spannung, die in der Halle des Leobener Asia Spa herrscht, mitgerissen. Ausgelassener Jubel und Worte des Lobes für die Pinguine, die ihre Fähigkeit in dem blauen Becken bereits unter Beweis gestellt haben.

Motivation

Worte der Motivation für diejenigen, die an der Startbahn noch auf ihren großen Einsatz warten. „Auf die Plätze, fertig, Pfiff.“ Startschuss, Startpfiff hin oder her – jeder der Volksschülerinnen und Volksschüler aus der Steiermark weiß, was bei Ertönen des Signals zu tun ist: Vollgas geben. Schwimmen, so schnell wie möglich ans andere Ende des 25-Meter-Beckens gelangen. 44 Volksschulen, somit etwa 280 Schülerinnen und Schüler sorgen dafür, dass kein Zuschauer, kein Schiedsrichter, keine Handykamera eines stolzen Elternteils trocken bleibt. Denn die Ehrgeizigen wissen noch nicht: Jeder wird es heute aufs Siegerpodest schaffen.

„Der reine Leistungsgedanke soll keine große Rolle spielen. Alle Pinguine werden mit einem Gold-, Silber- oder Bronzezeichen geehrt werden. Hauptsächlich geht’s darum, den Kindern ein Basiskönnen im Schwimmen zu vermitteln“, sagt Anton Haißl, Bundesreferent des Jugendrotkreuzes für das Schwimmwesen. Die jungen Pinguine sollen also anfangs leicht ins Wasser geschubst werden, um dann zu erfahrenen Schwimmerinnen und Schwimmern ausgebildet zu werden. Scheint zu funktionieren: Der Elan, mit dem die Kinder das Wasser aufwirbeln, lässt niemanden daran zweifeln, dass sie bereits Herr über das Element sind.

Großes Engagement

Claudia Hödl-Tomitsch, Gemeinderätin und Lehrerin an der Volksschule Leoben-Stadt, hat ein Pinguin-Team zusammengestellt, und ist begeistert von dem Ehrgeiz, der durch den spielerischen Wettkampf in ihren Schützlingen entfacht wird: „Im April und Mai stehen die Kinder plötzlich vor mir und erzählen, dass sie angefangen haben, laufen zu gehen, um Ausdauer aufzubauen“ Auch Petra Pfleger, Lehrerin an der Volksschule Neudau, schwärmt von den Vorzügen der Veranstaltung: „Schwimmen können ist überlebenswichtig.

Nicht nur das wird hier spielerisch vermittelt, sondern auch die Bereitschaft, anderen zu helfen.“ Denn: Nicht nur das schnelle Einzel-Überqueren des Beckens spielt heute eine Rolle. Ganz im Gegenteil: Der zweite Teil des Wettkampfs nennt sich Rettungsstaffel. Während ein Kind bequem auf einer Luftmatratze liegt, bemühen sich zwei Mitstreiter, es flott über die Wasseroberfläche zu befördern. Teamgeist ist angesagt.