Seit 1892, also seit 117 langen Jahren, existiert die Laien-Theaterrunde Radmer. In früheren Zeiten hieß das Theater "Paradeisspiel", wahrscheinlich benannt dem Paradeisstollen. Dann sorgte der zweite Weltkrieg für das kurzfristige Ende der Theaterrunde.

Ohne Unterbrechung. "Es wurde bis zum Jahr 1941 gespielt. Das letzte Stück trug den Titel ,Die Welt geht unter'. Sieben Jahre später, 1948, wurde das Theaterspielen von den Mitgliedern aber wieder aufgenommen und das Stück ,Der verkaufte Großvater' aufgeführt. Seitdem wird ohne Unterbrechung gespielt", erzählt Josef Bernd Lamprecht, Distriktsarzt und aktives Mitglied der Theaterrunde. Bis in die Sechzigerjahre wurden pro Jahr vier Stücke auf die Bühne gebracht. Mittlerweile wird immer im November an einem Samstag und Sonntag gespielt. "Unser letztes Stück im November 2008 nannte sich ,Eine Tante kommt selten allein'. Die Einnahmen der Theater-Bar wurden der Radmerer Hochwasserhilfe für Betroffene zur Verfügung gestellt."

Moderne Schwänke. Wurden früher teils ernste, teils lustige Stücke aufgeführt, sind es mittlerweile ländliche bis moderne Schwänke. Seit 2002 agieren 15 Frauen und Männer als Laienschauspieler. Proben und Aufführungen finden im Turnsaal der Volksschule statt. "Regie führt Gerlinde Fahrleitner, wobei wir alle Ideen beisteuern. Klaus Reitbauer ist für die Bühne verantwortlich und als treue Souffleuse hilft uns Elfi Fellner aus misslichen Lagen." Die längstdienenden Mitglieder sind Margarethe Wolf, Sieglinde Fahrleitner und Franz Schnessl, die seit den 60er-Jahren in verschiedenste Rollen schlüpfen und das Publikum begeisterten.