Neue Homepage, neues Logo, neuer Ausstatter, neuer Spielertrainer, sechs neue Gesichter am Spielfeld, neue Klubzeitung, neues (auf 390.000 Euro aufgestocktes) Budget...Keine Frage, der neue HLA-Klub Leoben hat sich gemausert. Beim nächsten Heimspiel gibt's sogar eine neue Spieluhr, die alle Stückerl (auf der Anzeigentafel) spielen soll. Kunststück: Vier Meter lang, ein Meter breit, 10.000 Euro schwer.

Bußgeld. Nochmals 10.000 Euro haben die Leobener übrigens schon vor dem ersten Anpfiff an die Bundesliga geblecht. Für das Bußgeld darf man jetzt aber auch mit vier Gastarbeitern antreten. "HLA wir kommen...", so steht es auf der Titelseite der neuen Vereinszeitung. Nachsatz: "Und wir wollen bleiben!!!" Na dann, los geht's!

Fans sorgen für Stimmung. Die "Vikings-Leoben" prügeln die Trommeln, aus den Lautsprechern dröhnt Death-Metall-Lärm und die Fans auf der Tribüne zücken für ihre Leobener Helden beidhändig die Sternspritzer. Das beflügelt wiederum die Gäste aus Tulln. Drei Minuten nach dem Anpfiff führen sie mit 2:0. Die Leobener Verteidigung steht danach zwar besser, die Ausbeute aus den Angriffen zeigt sich allerdings zu bescheiden. Zdravko Medic, Leobens Spielertrainer, behält den Überblick, man bleibt dran, muss sich aber mit 10:12 in die Pause verabschieden.

Böses Omen gleich 20 Sekunden nach Wiederanpfiff: Peter Vlcko stürmt allein auf das Tulln-Tor zu und feuert den Ball aus drei Metern Entfernung über die Querlatte. Als Medic am Tormann scheitert, steht es 10:14 und die Leoben-Fans sind ruhiger geworden. Nach einem verhauten Siebenmeter von Vlcko ist es still. "Wir sind zu nervös", murmelt der verletzte Leoben-Spieler Almir Celikovic auf der Tribüne. Die abgebrühten Tullner haben das natürlich längst gemerkt und spielen die Partie mit 27:25 nach Hause.

Zerknirscht. Bei der ebenfalls neu installierten Pressekonferenz wirkt Medic zerknirscht und spricht von "zu viel Respekt und einer vergebenen Chance". Leoben-Boss Claus Hödl zeigt sich nicht ganz unzufrieden: "Wir haben noch zu ängstlich gespielt und trotzdem nur mit zwei Toren Differenz verloren."