Der steirische Handballfan darf durchatmen, die Durststrecke ist überwunden. Nach dem Abstieg von Bärnbach/Köflach in die Bundesliga (2004) gibt es in der nächsten Saison erstmals wieder einen grün-weißen Vertreter im Handball-Oberhaus. Und die Leobener haben den Sprung in die HLA eindrucksvoll bewältigt: 17 der 18 Spiele wurden im Grunddurchgang gewonnen, den Bundesligameistertitel hat man sich mit neuem Punkterekord geholt und im Aufstiegs-Play-off hat man das Ticket für die höchste österreichische Handballiga bereits vorzeitig gelöst. Als erster Bundesligaklub seit immerhin fünf Jahren.

Budget. Der Unterschied zwischen dem Bundesligisten Leoben und dem HLA-Klub Leoben? Ein um 70.000 Euro größeres Budget (350.000 Euro insgesamt). Ein neuer Trainer, der nächste Woche präsentiert werden soll und der sich (mit etwas Verhandlungsglück) sogar als "echter Kracher" entpuppen könnte, wie Leobens Handball-Präsident Claus Hödl verrät. Zudem sollen zwei bis drei neue Spieler geholt werden, "keine Ergänzungen, sondern Top-Leute". Auch beim Training wird es Verbesserungen geben. "Die neuen Verträge werden so gemacht, dass die Spieler dem Coach täglich zur Verfügung stehen", sagt Hödl.

Keine Angst. Die Angst, dass Leoben vom Seriensieger der Bundesliga zum Prügelknaben der HLA avancieren könnte, besteht laut Hödl in Leoben nicht. "Klar, dass wir in der nächsten Saison nicht um den Titel mitspielen, aber es gibt in der HLA eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Bis auf die vier Großklubs kochen alle nur mit Wasser und gegen die ist auch für uns realistischerweise alles drin."

Spitze der HLA. Dass Leoben schon nach der nächsten Saison wieder in der Bundesliga spielt, befürchtet der Leoben-Boss also nicht. Das Fernziel liege vielmehr darin, irgendwann an die Spitze der HLA anzuschließen. Ein Ziel, dass übrigens schon seit 1999 besteht. Damals übernahm Hödl die Leobener in der Landesliga, installierte kurzerhand einen VIP-Klub und verkaufte noch in derselben Saison 40 Karten zum Preis von je 2000 Schilling.