Die Anrufe kamen eine Woche lang. Täglich läutete es mehrmals am Festnetz, aber jeweils nur ein- oder zweimal, sodass ich es nie schaffte, abzuheben. Am Display war eine mir völlig unbekannte Telefonnummer mit auffallend vielen Nullen und Dreiern zu sehen. Natürlich habe ich mich gefragt, ob das Gespräch wichtig gewesen wäre", berichtet Monika Leitner aus Leoben. Deshalb habe sie einmal einen Rückruf getätigt. "Es kam nur das Signal, dass diese Nummer nicht existiert. Ich hoffe, ich bin in keine finanzielle Falle durch eine Mehrwertnummer geraten", so die Leobenerin.

Dreiernummern. Auch in der Arbeiterkammer Leoben seien in den letzten Tagen Anfragen bezüglich ähnlicher "Dreiernummern" eingegangen, wie Josef Silly von der Erstinformation der Arbeiterkammer Leoben berichtet. Da es sich bei der "Dreiernummer" um eine missbräuchlich verwendete Mehrwertnummer handeln könnte, verweise er die Konsumenten an den Verein für Konsumenteninformation der AK in Graz. Dort ist die konkrete Telefonnummer noch nicht bekannt, aber: "Mehrwertnummern, durch die Menschen finanziellen Schaden erleiden, sind Thema bei uns, wir bekommen immer häufiger Anfragen", erklärt Konsumentenschützerin Martina Schöngrundner. Sie rät, bei völlig unbekannten Nummern nicht abzuheben und keinesfalls Rückrufe zu tätigen. Bekomme man kostenpflichtige Mehrwert-SMS oder tätigt Rückrufe zu Mehrwertnummern, über deren Kosten man nicht informiert worden ist, könne man beim Netzbetreiber gegen die Rechnung schriftlich Einspruch erheben. "Man kann Mehrwertnummern auch beim Netzbetreiber sperren lassen beziehungsweise bei der Fernmeldebehörde für Steiermark und Kärnten zur Anzeige bringen. Je mehr Anzeigen für eine Nummer eingehen, umso bessere Möglichkeiten bestehen, der Sache nachzugehen", so die Konsumentenschützerin.

Schnellere Rekation. Rudolf Perl, Leiter der Fernmeldebehörde für Steiermark und Kärnten, würde sich mehr und schnellere Reaktionen auf solche Telefonate wünschen. "Viele Kunden sind auffallend geduldig. Erst nachdem sie fünf oder sechsmal eine unbekannte Mehrwertnummer zurückgerufen haben, kommt es zu einer Anzeige. Da kann sich der Schaden bereits auf bis zu einhundert Euro ausgedehnt haben."

Kinder gefährdet. Vor allem Kinder seien von der Telefon-Abzocke gefährdet. "Charakteristisch für missbräuchlich verwendete Mehrwertnummern ist, dass das Telefon nur ein- oder zweimal läutet, mit dem Ziel, die Nummer am Display ersichtlich zu machen und die Neugierde zu wecken. Wird zurückgerufen, läuft sofort der Mehrwertdienst, zum Beispiel in Form eines Tonbandes", so Perl. Er rät, die Daten verdächtiger Anrufe - die nicht selten aus dem Ausland kommen - sofort bei der Fernmeldebehörde in Graz zur Anzeige zu bringen.