Dass sie Schneiderin werden wird, wusste Karin Hainberger bis zu ihrer Matura am Borg Eisenerz nicht. „Es war Zufall, ich wollte eigentlich Kunsterzieherin werden. Bei uns in der Schule ist dann aber ein Flugzettel vom Modekolleg in Mödling gelegen. Ich bin nach Hause und habe meiner Mutter erklärt, dass ich dahin will“, erzählt Hainberger. Ihre Mutter sei aus allen Wolken gefallen. Doch der Weg schien vorgezeichnet und nach zwei Jahren hatte die Eisenerzerin das Kolleg abgeschlossen und holte sich in der zweijährigen Meisterklasse in Graz noch den letzten Schliff als Kleidermacherin für Damen.

„Mir macht Nähen unglaublich Spaß, noch immer“, sagt sie in ihrem Atelier gegenüber der Musikschule Eisenerz. Zu Beginn ihrer beruflichen Karriere sei es schwierig gewesen, als Schneiderin eine Anstellung zu finden. Mit dem Mut der Jugend entschloss sich die Eisenerzerin, sich selbständig zu machen. Am 1. Oktober 2000 war es so weit, mit 23 Jahren stürzte sich die Eisenerzerin in die Selbstständigkeit. „Und ich habe es bis heute nicht bereut“, bemerkt sie. Mit Stoffen zu arbeiten, Neues zu entwerfen, sei eine „wunderbare Arbeit“. „Ich habe immer den Kopf voller Ideen, ich musste mich aber entscheiden, ob ich breitgefächert weitermache oder meine Ideen auf eine Linie konzentriere“, erzählt Hainberger.

Eigene Designmarke mit Eisenerz-Bezug

Unter der Desginmarke „aufimmerda by HErzEngelDesign“ – mit Bezug auf das Erz und die Wassermann-Sage – hat sie sich auch dem Modedesign verschrieben. „Ich habe mich entschieden, Dirndl zu entwerfen, weil man vom Alltagsgewand bis hin zum Brautdirndl alles abdecken kann“, betont Hainberger. Ihre Arbeit bewältigt sie mit einer Mitarbeiterin.

Ihre Dirndlmodelle verkauft sie derzeit übrigens exklusiv im Coop Shopping Center in Tamsweg. Acht Modelle hat sie derzeit in ihrer Kollektion. „Wir fertigen in den Konfektionsgrößen 24 bis 48 und auf Bestellung auch größer“, erzählt sie. Im Moment sei sie schon bei Herbstmodellen, denn „man muss immer früh genug dran sein, um liefern zu können.“