Hannes Hundegger kennt die Welt. Der gebürtige Kärntner, der auch wohnsitzmäßig seiner Heimat Villach noch immer treu ist, hat sein Maschinenbaustudium an der Montanuniversität Leoben absolviert. Seit 2023 ist er Ehrenbürger der Universität, wo er auch jahrelang im Universitätsrat Mitglied war. Nach zwei Jahren in der Industrie studierte er in St. Gallen Betriebswirtschaft und holte sich so das Rüstzeug für seine internationale Karriere in der Unternehmensberatung, wo er vornehmlich in der Automobilbranche und in der Gießereiindustrie tätig war. „Ich habe mich dann mit einer Kollegin selbstständig gemacht und rutschte immer mehr in den operativen Bereich und letztlich ins Sanierungsmanagement. In Deutschland hatte ich so sehr renommierte Sanierungsmandate erledigt – sehr erfolgreich“, betont er.

Internationale Erfahrung

Das Jahr 2013 war ein Einschnitt für Hundegger und der Beginn einer beruflichen Rückkehr nach Leoben. „Ich habe viel gelernt und hatte sehr große Mandate. Ich war für einen weltweit tätigen Zylinderkopfgießer als Interimsmanager für alle Zylinderkopfgießereien in Europa mit 3500 Beschäftigten verantwortlich“, erzählt er in seinem Büro in Leoben-Donawitz, dem Sitz seines Unternehmens, der Heinz Ehgartner GmbH. „Mein Freund Wolfgang Auf, Steuerberater und Jurist, und ich hatten schon immer geplant, gemeinsam etwas zu machen“, erzählt Hundegger. Ein Jahr lang schauten sich die beiden Männer verschiedene Unternehmen an – auch die Heinz Ehgartner GmbH, die 2013 kurz vor der Insolvenz stand.

Nun, zehn Jahre später, hat sich das Unternehmen wieder am Markt etabliert. „Es hat aber länger gedauert, als wir gedacht haben. Wir sind Präzisionsteilefertiger für verzahnte Bauteile und für hochkomplexe Dreh- und Frästeile. Wir machen keine einfachen Bauteile, da sind wir preislich nicht konkurrenzfähig, aber in unserem Bereich, wo es um Genauigkeit im Tausendstel Millimeterbereich geht, sind wir sehr erfolgreich“, beschreibt der Unternehmer, der im Jahr zehn Millionen Euro Umsatz macht.

Zahnräder und Bauteile von höchster Präzision

„Unsere Zahnräder sind von handgroß bis zu einem Durchmesser von zwei Metern. Wir fertigen aber nur Kleinserien, zwei, drei, vielleicht auch 50. Bei einigen Produkten machen wir, das sind Ausnahmen, 500 Stück pro Jahr“, erklärt Hundegger. Die Produktion erfordere viel Wissen und Erfahrung der hoch qualifizierten Mitarbeiter.

„Unser Markt ist der europäische. Wir sind im Railwaybereich und in der Luftfahrt, wo wir natürlich zertifiziert sind, tätig. Wir machen viel im allgemeinen Maschinenanlagenbau, in Hütten- und Stahlwerken im Reparatur- und Ersatzteilbereich. Da sind wir wirklich sehr gut aufgestellt“, beschreibt Hundegger. Geschäftsfelder gebe es auch im Druckmaschinenbereich, im allgemeinen Getriebebau wie in der Automobilbranche als Entwicklungspartner und Prototypenfertiger. Gefragt ist das Unternehmen auch bei Kraftwerksrevitalisierungen, wo Getriebe-Neuentwicklungen im historischen Gewand durchgeführt werden. Ein kleines Geschäftsfeld gebe es noch im medizinischen Bereich durch die Fertigung orthopädischer Platten und Schrauben. „Bei all unseren Produkten geht es aber immer um drei Dinge: Qualität, Liefertermin und Preis“, betont Hundegger.