Auf die Frage, was man als Skitourengeher in den schneebedeckten Bergen beachten muss, antwortet Heribert Fritz von der Lawinenwarnkommission Eisenerz mit Nachdruck: „Man sollte sich an Lawinenlageberichten orientieren, mit möglichen Gefahren auseinandersetzen und die Ausrüstung muss stimmen!“ Und selbst das sei kein Freibrief, dass nichts passieren wird.

Lawinen stellen ein großes Risiko für Wintersportler dar, werden von vielen aber unterschätzt – der Drang nach Adrenalin und die Freude über die guten Schneebedingungen stehen oft im Vordergrund. Umso wichtiger ist es, dass Organisationen wie Lawinenwarnkommissionen, Bergrettung oder alpine Vereine Menschen nicht nur in Notsituationen retten und erstversorgen, sondern auch davor schon Aufklärungsarbeit betreiben.

„Die Ausrüstung muss stimmen“

Wer sich im Winter in ungesichertes Gelände begibt, sollte ein sogenanntes Lawinenverschüttetensuchgerät, kurz LVS-Gerät, noch kürzer „Piepserl“, bei sich haben. Auch Schaufel und Sonde sollten immer mit dabei sein, damit man sich im Ernstfall aus den Schneemassen befreien kann. Claudia Schagerl vom Alpenverein Leoben betont außerdem, dass nicht nur Skitourengeher, sondern „alle, die im Winter am Berg unterwegs sind“, die passende Ausrüstung parat haben sollten.

Üben für den Ernstfall

Fritz betont, neben den anfangs erwähnten Vorsichtsmaßnahmen, die seiner Meinung nach „selbstverständlich sein sollten“, dass die richtige Vorgehensweise im Ernstfall Schlimmeres verhindern könne. In der Eisenerzer Ramsau, am Parkplatz Lasitze am Fuße des Kragelschinkens, könne man etwa unter realistischen Bedingungen verschiedene Lawinenszenarien in einem Lawinensuchfeld nachahmen. Das Projekt, das von der Firma Mammut zur Verfügung gestellt wurde, wird unter anderem von der Lawinenwarnkommission betreut.

Kurse, Vorträge und Praxistage sollen ebenfalls dazu beitragen, dass „im Ernstfall jeder Handgriff sitzt“, so Schagerl vom Alpenverein. „Man erlernt ein effizientes Schema, wie die Suche, Bergung und Rettung zu erfolgen hat“, erklärt sie.

Lawinenlageberichte verfolgen

„Jeden Abend wird gegen 18 Uhr ein neuer Lawinenlagebericht vom Lawinendienst Steiermark herausgegeben“, so Fritz. An diesem sollten sich alle Bergliebhaber orientieren, bevor sie sich auf den Weg machen. Anhand von Warnstufen auf einer Skala von eins bis fünf kann so besser eingeschätzt werden, wie groß das Lawinenrisiko in den einzelnen Gebieten ist.