Es ist ein wachsendes Energie-Ungleichgewicht, das der weltweite Treibhausgasausstoß dem Planeten beschert. Der zusätzliche Treibhauseffekt durch die fossilen Emissionen lässt immer weniger Wärmestrahlung aus der Lufthülle entweichen, die Temperaturen steigen. Doch wo genau sammelt sich diese Energie an? Dieser Frage hat sich eine groß angelegte internationale Studie mit Grazer Beteiligung gewidmet, die nun im Journal „Earth System Science Data“ publiziert wurde. „Wir fanden heraus, dass unsere Erde mittlerweile im Schnitt in jeder Sekunde pro Quadratmeter rund 0,9 Joule Energie zusätzlich schlucken muss“, sagt Gottfried Kirchengast, dessen Team am Wegener Center der Universität Graz die Wärmeansammlung in der Atmosphäre untersuchte. Das entspreche in Summe jährlich 14 Billionen Gigajoule an globalem Energieüberschuss – mehr als das Zwanzigfache des Weltenergieverbrauchs.