Von einer süßen Geschichte zu sprechen, ist fast noch untertrieben: Als wollte es sich bedanken und weiterhin anschauen lassen, besucht ein Reh bis heute jene Familie aus Eggersdorf bei Graz, die vor neun Jahren das verstoßene Tier bei sich aufgenommen hat. "Es dürfte damals eine Zwillingsgeburt gewesen sein, da wird dann oft das schwächere Geschwisterchen verstoßen", erklärt Tanja Pieber der Kleinen Zeitung. Ja, die gemeinsame Zeit mit Bambi, wie sie es tatsächlich nannten, sei "anstrengend schön" gewesen, lacht sie: "In den ersten Wochen haben wir dem Rehkitz auch in der Nacht alle paar Stunden ein Fläschchen gegeben."

Man habe stets versucht, den Spagat zu schaffen zwischen dem notwendigen "Aufpäppeln" des Tieres und einer gerechten Haltung. So sei es immer wieder im Haus gewesen, "aber es konnte selbstverständlich zu jeder Zeit raus ins Freie". Bis es dann eines Tages "überhaupt in den Wald zog", so Pieber.

Auf Nimmerwiedersehen? Von wegen! Bis heute, neun Jahre später, schaut Bambi regelmäßig bei der Familie in Graz-Umgebung vorbei. "Das Reh kommt immer wieder zu uns. Auch mit den eigenen Babys, da stand es ein bisschen abseits, aber gut sichtbar. Also wollte es uns jetzt seine eigene Familie zeigen."

"Bambi" ist heute selbst Mama
"Bambi" ist heute selbst Mama © Privat (2)