Einst war es keine Eishalle, sondern eine Festung. Graz behauptete, "das beste Eishockey-Publikum Österreichs" zu haben und hatte es über viele Jahre vielleicht wirklich. Liebenau hieß damals "Sankt Liebenau" und gegen Weihnachten hin brannte die Tribüne oft lichterloh vor lauter Wunderkerzen. Inzwischen ist Graz-Liebenau nur noch ein grauer, alter, trostloser Betonbunker. Die Fans haben die Geduld verloren und sind abgezogen. Bei den Heimsiegen gegen Alba Volan und Jesenice waren 800 in der Halle, Freitag gegen Linz knapp 700.

Respekt. Keine würdige Kulisse für den KAC, der gegen Jesenice mit seinem 13. Sieg im 14. Heimspiel über die Tabellenführung jubelte und am Sonntag als neuer Spitzenreiter nach Graz fährt. Seit zwei Jahren (10. Dezember 2006, 1:3) hat der KAC gegen den ewigen Erzrivalen nicht mehr verloren. Dennoch warnt Trainer Manny Viveiros: "Wir haben auch vor den Grazern viel Respekt. Das Niveau der Liga ist ein derart hohes, es gibt heuer keinen einzigen leichten Gegner."

Mini-Serie. Mit einer Mini-Serie (in vier der letzten fünf Spiele gepunktet, die letzten drei Heimspiele gewonnen) versuchen die Graz 99ers gerade, sich vielleicht doch noch einmal zurück zu kämpfen. Auf zwei neue Gesichter wird der KAC heute treffen: Tony Voce & Brett Motherwell haben neuen Schwung gebracht. Dafür wird Kapitän Tommy Jakobsen fehlen, auch Michael Schiechl, der im Unter-20-Nationalteam spielt.

VSV. Seine liebe Not mit einigen "Fans" hat vor dem TV-Heimspiel gegen Jesenice auch der Villacher SV. Vorwürfe, warum noch immer kein Hauptsponsor gefunden werde, bringen Manager Giuseppe "Joe" Mion ebenso auf die Palme, wie die Behauptung, die Einbürgerung von Mickey Elick habe 300.000 Euro gekostet. "Auf solche Anhänger können wir gerne verzichten. Wir haben genug Fans und wir haben zum Unterschied von anderen Vereinen auch genug Sponsoren, man muss sich keine Sorgen um uns machen", stellt Mion unmissverständlich klar. "Unser Team schlägt sich hervorragend. Der eingeschlagene Weg mit den jungen Spielern und was Trainer Larry Huras aus diesem Kader herausholt, damit finden wir über die Grenzen hinaus sehr viel Anerkennung."

Erfreulich. Auch, wenn die jüngste Penalty-Niederlage bei Olimpija Laibach Mion am Samstag ebenso noch im Magen lag, wie die Knieverletzung von Markus Peintner - er wird statt der prognostizierten vier Wochen nun vermutlich sogar bis in den Jänner hinein ausfallen. Vorm Lokalrivalen zieht Giuseppe Mion aber den Hut: "Es ist sehr erfreulich für den KAC, dass sich dessen Investitionen auch gelohnt haben."