"Toll“, sage ich dann immer. „Es gibt nichts Besseres.“ Jeden Morgen, wenn ich über die Mur ins Büro radle und die Silhouette mit dem Schloßberg und der Franziskanerkirche sehe, geht mir das Herz auf. Das Kulturangebot würde auch einer drei Mal so großen Stadt noch Ehre machen. Graz ist freundlich und friedlich. Alles klappt. Es gibt hier herrliche, riesige Parks, und das Umland ist einfach umwerfend: auf der einen Seite die Alpen, auf der anderen Weinberge. Die Preise sind noch moderat. Graz ist auch überhaupt nicht senil, wie manche mal irgendwo gehört haben, sondern voller Studenten. Mitten durch die Stadt tost ein wilder Gebirgsfluss und sorgt für ein Gefühl von Bewegung. Und dann schwärme ich tüchtig weiter, bis ich merke: Ich klinge wie ein Reiseführer. Die Freunde wollen aber etwas anderes von mir wissen: nämlich, was diese Stadt ausmacht.