Dass diese Band den Funk mit der Muttermilch aufgesogen haben muss, ahnt jeder, dem ihre Rhythmen bei Grazer Grätzel- oder Gassenfesten, wie Lendwirbel oder Zinzengrinsen, schon einmal in die Beine gefahren sind. Stillhalten? Keine Chance! Zumeist tragen Zuhörer auch ein fettes Grinsen im Gesicht.

Die Freaky Friday Jailhouse Gang macht seit Jahren auf Festln und kleineren Festivals mit Covernummern gute Figur. Ihr größter Auftritt war bisher nach dem Lockdown 2021 beim Grazer Szene Open Air des Band-Fördernetzwerks Graz Connected auf der Kasemattenbühne. Doch ab dem freaky Freitag dieser Woche ist alles anders: Das Grazer Quartett, das erst im Lockdown 2021 an eigenen Nummern gearbeitet und ein Album veröffentlicht hat, landet einen Toto-Zwölfer: Sie eröffnen als Vorband die "The Dogz of Oz"-Show der US-Rockband Toto in der "Freiluft-Halle B" auf der Messe Graz. Der Name ihrer ersten Scheibe – "Don’t Panic This is Serious" – passt zum Coup. Eine Kostprobe gefällig? Bitte sehr!

Die Band: Die Frau Lehrerin und die drei Brüder

Lorena Valta, im Alltag Lehrerin an der Volksschule Nibelungen, ist auf der Bühne eine starke Soul-, Blues-, Rock- und Funkröhre. Sie ist selbst auch aufgekratzt: "Das ist Wahnsinn, dass wir vor Toto eine Stunde lang spielen dürfen." Die Gebrüder Steinrück – Markus an der Gitarre, Tobias am Bass und Fabian am Schlagzeug – sind Vollprofis mit ausgefuchster Technik an ihren Instrumenten. "Sie leben von der Musik und spielen alle in insgesamt sicher mehr als 20 unterschiedlichen Bands", erzählt Valta. Die Sängerin ist nebenbei auch Barchefin im Grazer Liveclub Wakuum und im Vorstand des dahinterstehenden Vereins wakmusic, der die heimische Musikszene fördert, Gigs und Festivals organisiert.

Das Grazer Bilderbuch-Märchen an einem freaky Freitag

Es mag ein Wiener Märchen gewesen sein, dass Bilderbuch als Support der Rolling Stones im Happel-Stadion aufgespielt hat. Aber diese Woche wird nun ganz sicher das Grazer Freaky-Friday-Märchen wahr.
Die Band hat Toto bisher übrigens noch nie gecovert und will das als Support-Band am Freitag auch nicht wagen. Als ihren Lieblingssong aus dem Werkkatalog der US-Rocker nennt Valta nicht etwa "Africa", sondern "Hold the Line": "Ich mag das Piano-Intro und kenne die Musik, weil sie schon mein Papa gehört hat."

Das führt uns zurück zum Irrtum mit der Muttermilch im Intro. Die Steinrück-Gang hat die Musik nämlich wegen Papa Gerhard im Blut, der etwa in der Partie "Da Wolf & die ausgfuxten Hund" neben Gitarrist und Sohn Markus den Bass spielt. Und, was kommt eigentlich nach dem Toto-Zwölfer? "Unser zweites Album", lacht Lorena.