Alles, was vom "Drahtesel" noch übrig ist, ist die bunte Fassade. Ein fröhliches, großflächiges Graffiti mit Fahrrädern darauf bedeckt das Eckhaus in der Schießstatt- und Schönaugasse, das Fahrradservice-Geschäft selbst ist allerdings mittlerweile leer geräumt.

Die Schließung des Geschäfts kam für viele überraschend. Und zwar so überraschend, dass zahlreiche Kunden jetzt ohne ihr Rad dastehen. Sie hatten es noch zum Service oder zur Reparatur zum "Drahtesel" gebracht und standen nun beim Abholen vor verschlossener Tür. Mehrere Zettel mit dem Hinweis "Du hast noch mein Fahrrad. Bitte melden!" klebten an eben dieser Tür. Die Zettel sind mittlerweile wieder entfernt, das Problem aber bleibt: "Wie komme ich jetzt zu meinem Fahrrad?", fragt sich so mancher in sozialen Medien.

"Drahtesel": Das Gewerbe wurde mit 31. 12. 2022 ruhend gestellt

Der ehemalige Betreiber ist für seine Kunden nicht mehr erreichbar, auch für eine Nachfrage seitens der Kleinen Zeitung nicht. Ein Blick ins Firmenbuch zeigt: Ganz überraschend kommt das Aus für den "Drahtesel" scheinbar nicht. Dort scheint das Gewerbe mit 31. 12. 2022 als ruhend gestellt auf.

Die Räder dürften aber noch vorhanden sein. Das legt zumindest ein vollgestopfter Lagerraum ein paar Häuser weiter, der ebenfalls vom "Drahtesel" genutzt wurde, nahe. "Die Kunden haben jedenfalls einen Herausgabeanspruch und der Unternehmer sollte die Kundendaten ja haben", sagt Karl Raith vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer ganz klar. Und nachdem er Einzelunternehmer ist oder war und keine GmbH, "haftet er auch persönlich dafür, egal was passiert".

Klage auf Herausgabe der Räder als letztes Mittel

Sollte sich keine Lösung finden, können sich Betroffene an den Konsumentenschutz wenden, entweder per Mail an konsumentenschutz@akstmk.at oder per Telefon unter 05/77 99. "Als letztes Mittel müsste man auf Herausgabe der Räder klagen", so Raith.