Ob Pendel- oder Fernverkehr: Die heimischen Zugverbindungen platzen heuer aus allen Nähten. Zehn Prozent mehr Auslastung als im (Vor-Corona-)Jahr 2019 verzeichneten die ÖBB bereits im April auf ihren Fernrouten, inzwischen ist die Nachfrage aber weiter gestiegen.

Das gilt auch für die internationalen Nachtverbindungen, die in manchen Kategorien schon über den ganzen Sommer hin ausgebucht sind.
Jüngster Streich: Ab sofort lässt es sich ab Graz via ÖBB-Nightjet direkt nach Berlin schlafen. Kostenpunkt für die rund vierzehneinhalbstündige Fahrt: ab 29,90 Euro im Sitzwagen, ab 89,90 Euro im Doppel- und ab 139,90 Euro im Einzelschlafabteil (jeweils per Sparschiene). Über die neue Nachtanbindung kann man von Graz aus nun per EuroNight auch Warschau direkt erreichen (14 Stunden Fahrtzeit).

Das Netz der Nachtzüge über die steirische Landeshauptstadt ist damit weiter gewachsen. Schon bisher gelangte man per ÖBB-Nightjet täglich nach Zürich, eine EuroNight-Verbindung führt in den Sommermonaten zudem zweimal wöchentlich nach Split. Über Bruck an der Mur bzw. Leoben ist die Steiermark auch an die Nachtzuglinien nach Italien (Rom, Mailand, Livorno) angebunden.

Gut gebucht

Doch um die entsprechenden Schlafplätze zu ergattern, muss man mit dem Reservieren früh dran sein. "Sogar für den September sind die Buchungslagen schon sehr gut", sagt Sabine Stock, Vorständin der ÖBB-Personenverkehr AG.

33 neue Nachtzuggarnituren haben die ÖBB bei Siemens bereits beordert, ab Mitte 2023 sollen sie auf Schiene kommen. Höchste Eisenbahn, denn binnen drei Jahren soll sich die Zahl der Nachtzug-Passagiere von derzeit bundesweit 1,3 Millionen auf jährlich 2,6 Millionen verdoppeln. Auch Graz soll noch weitere Nightjet-Anbindungen bekommen.

Fronleichnam

An und über die Kapazitätsgrenzen stoßen derzeit auch etliche Tagesverbindungen. Um den größten Ansturm abzufangen, stocken die ÖBB für das lange Fronleichnamswochenende die Sitzplätze an der Westbahn- und Südbahnstrecke mittels zusätzlicher Züge und Busse um 13.000 auf. „Wir empfehlen aber jedenfalls weiterhin frühzeitige Sitzplatzreservierungen“, sagt Stock.