Wie viele andere bremste damals auch ein Redakteur der Kleinen Zeitung an der Brucker Schnellstraße ein, um sich ein letztes Mal umzuschauen – in der Raststation Röthelstein (Graz-Umgebung) im Norden der Landeshauptstadt, wenige Tage vor dem Feierabend. Denn im April 2013 war es so weit: Die Raststation wurde geschlossen, die Zapfsäulen der Tankstelle wurden abgedreht. Seither fristete das Areal sein Dasein als "Lost Space", als verlassener Ort, dessen verwaiste Gebäude an den Andrang von früher erinnerten.

Bis vor Kurzem plötzlich wieder Geschäftigkeit ausbrach – und manchen Autolenker an ein Comeback denken ließ: Tatsächlich krempelten Bauarbeiter und Handwerker die Ärmel an der Raststation hoch. Doch eine Anfrage der Kleinen Zeitung bei der OMV, welche einst die Station betrieb, brachte Gewissheit: "Derzeit wird die Tanktechnik entfernt und die oberirdischen Gebäude werden abgetragen. Es gibt derzeit keine Pläne der OMV, mittelfristig wäre ein Grundstücksverkauf möglich", betonte man seitens des Mineralölkonzerns. Seit wenigen Tagen nun ist aus Autofenstern heraus das Ergebnis zu sehen – die Raststation gibt es quasi nicht mehr, Baggerschaufeln haben ganze Arbeit geleistet.

Die Raststation samt Tankstelle war für viele auch ein Nahversorger
Die Raststation samt Tankstelle war für viele auch ein Nahversorger © Jürgen Fuchs

"Eine sinnvolle Nachnutzung in welcher Form auch immer wäre natürlich wünschenswert", betont Johannes Wagner, Bürgermeister von Frohnleiten (Röthelstein gehört zu dieser Gemeinde). Zuvor aber hofft er, "dass wir dort den Lückenschluss des Lärmschutzes so schnell wie möglich zustande bringen".

Ein aktuelles Foto: Baggerschaufeln leisteten ganze Arbeit
Ein aktuelles Foto: Baggerschaufeln leisteten ganze Arbeit © Michael Saria