Es ist vier Uhr früh, als Jürgen Prumetz aufwacht und merkt, dass sein Freund mit dem Tod ringt. „Ich hab ihn angesprochen, er hat nicht reagiert, war schon ganz blau im Gesicht.“ Prumetz hatte den Mann in seiner Wohnung in Graz übernachten lassen, nachdem der aus der Suchttherapie geflogen war: „Wir kennen uns schon lange. Früher waren wir einmal gemeinsam auf Therapie“, sagt der 35-jährige Prumetz, der selbst suchtkrank ist. Er habe aber nicht mitgekriegt, dass sein Freund in jener Dezembernacht des vergangenen Jahres einen Drogenmix genommen hatte – ein Mix, der bei ihm zu einer Überdosis führte. „Ich hab ihn beatmet, Herzmassage gemacht – ich war früher bei der Rettung. Dann hab ich ihm zweimal das Naloxon gegeben.“