"Zu sagen, dass es mir nichts gebracht hat, wäre eine Lüge. Klar. Es geht aber nicht darum, sich besser zu fühlen. Und es geht auch nicht um mich. Sondern um die Momente und gemeinsame Zeit, die wir verbringen, wenn ich sie in die Innenstadt begleite, wir bei Tisch im Restaurant gemeinsam essen oder einen Einkaufsbummel machen. Natürlich macht es mir Freude, noch mehr aber, zu sehen, wie ihr Herz dabei aufgeht. Ich möchte niemanden davor abschrecken, wenn ich sage, Freizeitassistenz und Besuchsdienst seien einfach. Ich spreche für mich. Und für mich ist es das. Einen Menschen im Rollstuhl durch die volle Innenstadt zu schieben, mit ihnen zur Mittagsstunde im Lokal essen zu gehen, sie danach abzuwischen, sie auf die Toilette zu heben, ihnen die Hände abzuwaschen. Es ist komisch, aber ständig sind es dieselben Blicke im Nacken und Blickwinkel. So etwas wie Ehrfurcht und Abneigung zugleich. Aber das sind Dinge, die im Hintergrund passieren. Und was dort abläuft, daran habe ich kein Interesse.