Für die Förderung von Reparaturdienstleistungen durch die Stadt Graz schenkte man der Murmetropole und "Reparatur-Hauptstadt" bereits europaweite Anerkennung, zahlreiche Nachahmer inbegriffen. Nun zog das Grazer Umweltamt das nächste nachhaltige Ass aus dem Ärmel: Das Reparaturnetzwerk Graz repariert.

11 mal Eiffelturm

Pro Jahr sammelt sich in Österreich ein beträchtlicher Elektroschrott-Müllberg mit einer Masse von 82.400 Tonnen an. Nicht nur deshalb, sondern auch weil die verarbeiteten Rohstoffe begrenzt sind und die Aufbereitung der Abfallprodukte kompliziert und aufwendig ist, ist es an der Zeit, zu handeln. Das dachte man sich auch im Grazer Umweltamt und rief gemeinsam mit der ARGE Abfallvermeidung und diversen Grazer Reparaturbetrieben Graz repariert ins Leben.

12 Mitglieder und 2 Initiativen formen ein nachhaltiges Netzwerk

Das System funktioniert folgendermaßen: Unter https://grazrepariert.at/ und über Facebook können Grazer Reparaturbetriebe gesucht und kontaktiert werden. Diesen bringt man dann entweder die beschädigte Ware vorbei oder ein Experte kommt zum Kunden nachhause. "Momentan liegt der Schwerpunkt auf Elektrogeräten, doch wir wollen expandieren. Zu unserem Netzwerk zählen unter anderem ein Schlüsseldienst, ein Schuster und zwei Fahrradreparatur-Betriebe," berichtet Christopher Fleck vom Umweltamt stolz. "Wer interessiert ist, kann Teil des Netzwerks werden. Doch nur, wenn er sich einer Qualitätskontrolle unterzieht," unterstreicht Fleck.

"Umweltschutz geht uns alle an!"

Auf die Frage, warum sich Betriebe für eine Mitgliedschaft im Netzwerk entscheiden: "Jeder Kleine und Mittelbetrieb ist beim Thema Umweltschutz angesprochen. Jeder Kunde kann auf sehr einfachem Weg einen Reparaturbetrieb finden und seinen Teil zur Müllvermeidung beitragen."

Wissenstransfer von Wien nach Graz, und umgekehrt

Das Vorbild für das Reparaturnetzwerk kam nicht von ungefähr. Sepp Eisenriegler, seines Zeichens Urgestein des Wiener Reparaturnetzwerks gründete die Plattform vor 19 Jahren in der Bundeshauptstadt: "Wir haben mit acht Betrieben begonnen. Mittlerweile zählen wir schon 80 ausschließlich seriöse Partner." Weiter: "Die Förderung von Reparaturdienstleistungen nach Grazer Vorbild habe ich dem Wiener Bürgermeister bereits vorgeschlagen."