Das Interview mit Siegfried Nagl (ÖVP) in der Samstag-Ausgabe der Kleinen Zeitung schlug hohe Wellen. Der Grazer Bürgermeister hatte darin ja angekündigt, dass die Stadt mit der Planung einer U-Bahn-Linie starten werde. Samstagabend wurden neue Details zu dem Vorhaben bekannt. So ist Kurt Fallast, Verkehrsexperte der TU Graz, maßgeblich an der Entwicklung beteiligt.

Der wiederum spricht von einer Mini-Variante, die man wie eine unterirdische Straßenbahn führen könne: „Graz ist für eine volle U-Bahn zu klein, aber eine leichte U-Bahn ist auf jeden Fall untersuchungswert.“, sagt er gegenüber dem ORF. Die Dimensionen können demnach kleiner sein, ähnlich wie bei einer Straßenbahn, dennoch sei man in der Länge der Garnituren flexibler.

Während man für eine klassische U-Bahn pro Kilometer 200 Millionen Euro veranschlagt, schätzt Fallast dieses Modell auf etwa 50 bis 60 Prozent der Kosten. Ziel sei nun eine neutrale Machbar- und Finanzierbarkeitsstudie. Nagl sieht die Ost-West-Verbindung mittels U-Bahn als eine Ergänzung zu einer Stadtseilbahn, der so genannten Murgondel, die zwischen Norden und Süden verkehren soll.

Der Bürgermeister wisse, dass man mit einer U-Bahn Idee in Graz belächelt werde, „aber wenn, wie in Wien, die Hälfte der Bund zahlen würde, kann man mit dem Land auch wieder Verhandlungen aufnehmen", sagt er. „Wir gehen jetzt in die Planungsphase und werden im Herbst mit neuen Überlegungen an die Öffentlichkeit treten.“, so Nagl gegenüber der Kleinen Zeitung.