Man kennt das aus dem Kino: Sex gefährdet die Sitten, Gewalt ja nicht so. Martin Puntigam erteilt seinen Solo-Kabarettprogrammen gern Jugendverbot. Seine inzwischen 20-teilige Reihe "Science Busters" mit den Physikern Heinz Oberhummer und Werner Gruber dagegen eignet sich für jede Altersgruppe, obwohl die drei es auf der Bühne tüchtig krachen lassen. Mit "James Bond & Co. - Hollywood und die Physik" gastieren sie am Donnerstag erstmals in Graz.

Im Wiener "Rabenhof" sorgen die "Science Busters" seit 2007 für ein ausverkauftes Haus. Seit wann bitte ist Physik Entertainment?
MARTIN PUNTIGAM: Beide Physiker besitzen die seltene Gabe, komplizierte Sachen sehr einfach erklären zu können. Das ist unterhaltsam und man lernt was dabei. Außerdem lassen sie sich verhöhnen, ohne grantig zu werden.

Verhöhnen ist Ihr Fachgebiet?
PUNTIGAM: Ja, als Zeremonienmeister, der die beiden antreibt. Und Heinz Oberhummer, von Stephen Hawking vor ein paar Jahren für den Nobelpreis vorgeschlagen, ist als Theoretiker für Experimente nicht besonders begabt. Werner Gruber verbrennt sich auch ab und zu ein bisschen, aber das gehört sich so für einen Experimentalphysiker, findet er.

In der Schule galten Physik-Experimente als eher fad.
PUNTIGAM: Wir arbeiten mit höheren Temperaturen und mehr Dezibel. Bei "James Bond & Co." zwingen wir Außerirdische mit einem riesigen Feuerball zur Landung, greifen also Hollywood-Sujets auf und schauen: Was ist Fiktion, was nahe der Realität?

Sie haben unglaubliche 20 Programme in eineinhalb Jahren gemacht, über die Physik des Christentums, über den Zufall, Artificial Intelligence, die "Genussformel": Was kommt da noch?
PUNTIGAM: Den Physikern wird langweilig, wenn sie immer dasselbe machen müssen. Also gibt's im Mai, pünktlich zum Filmstart, die Physik von "Star Trek".