Das kam selbst für die Grazer Touristiker überraschend: Das weltweit vertriebene US-Reisemagazin "National Geographic Traveler" hat Graz zur fünftbesten "Historic Destination" gekürt. Bemerkenswert dabei ist, dass die Murmetropole aus 109 historischen Plätzen ausgewählt wurde und von 280 unabhängigen Tourismus-Experten mit diesem Top-Ranking belohnt wurde.

Potenzial. "Touristen tendieren dazu, dieses Juwel zu ignorieren", stellt die Jury erstaunt fest, denn sie bescheinigen Graz das Potenzial zu einer wichtigen touristischen Destination. Graz, so die Reiseexperten weiter, sei es durch seine Rolle als Kulturhauptstadt gelungen, neue faszinierende Architektur zu schaffen und zugleich den Altstadtkern zu erhalten und zu revitalisieren. Graz nehme in diesem Bereich sogar eine Vorreiterrolle für Europa und den Rest der Welt ein.

Überraschung. Selbst Dieter Hardt-Stremayr ist von dieser Platzierung überrascht. Dabei hat der Graz-Tourismus-Chef "seine" Murmetropole zuletzt wiederholt in internationalen Gazetten entdeckt - bei teils kuriosen Vergleichen. "Normalerweise ist eine Destination wie Graz nicht gerade im Pflichtprogramm der üblichen Touristenziele. Umso schöner, dass wir nun so weit vorne sind. Wohl auch deshalb, weil wir am amerikanischen Markt als Marke stark vertreten sind", so Hardt-Stremayr.

In den USA präsent. In den USA sei man durch den Standort von Autobauer Chrysler sowie dank der AIMS-Studenten präsent. Das gute Abschneiden könnte sogar schon ein Echo der heurigen Chor-Olympiade mit rund 18.000 Teilnehmern sein, vermutet der Graz-Tourismus-Chef. Ob das Ranking auch für zusätzliche Hotelgäste sorgt, könne er aber nicht sagen.

Reiseauslöser. "Dieser fünfte Platz ist sicher mehr Reiseauslöser nach Graz als eifersüchtige Männer", spielt Hardt-Stremayr auf das deutsche Lifestyle-Magazin "Men's Health" an. Dieses wollte letzten Herbst herausgefunden haben, dass in Graz die "eifersüchtigsten Männer" im ganzen deutschen Sprachraum leben würden. "Readers Digest" erhob 2006 Graz gar zur Stadt der "potentesten Kerle".