Die Tickets im Verkehrsverbund und der Strompreis sind heuer ja bereits kräftig erhöht worden. Jetzt explodiert für Kunden der Energie Steiermark ­wie berichtet ­auch der Preis für Gas und Fernwärme. Und auch die 16.000 Gas- und die rund 35.000 Fernwärmekunden der Energie Graz müssen sich auf einen Preisschub gefasst machen.

Erhöhungen der Energie Graz. Ebenfalls mit 15. November wird Gas um 17 Prozent teurer, für Fernwärme stellt Energie Graz sich noch heuer ein Mehr von 9,3 Prozent auf den Verbrauchertarif vor, muss aber noch die behördliche Genehmigung abwarten.

Niveau der Estag-Tarife. Geschäftsführer Gert Heigl sagte am Mittwoch gegenüber der APA, man befinde sich mit der Gastarif-Anpassung auf ähnlichem Preisniveau wie der Landesenergieversorger Energie Steiermark bzw. seine Tochter Gaswärme. Die prozentuell geringere Anhebung erklärt sich aus einem schon bisher höheren Tarif in Graz.

Kritik. Schon am Montag kritisierte der Energieregulator E-Control die Preiserhöhung der Gas-Wärme von 25,7 Prozent als "übermäßig hoch". Eigentlich liege die Erhöhung des Gaspreises damit ja bei knapp 50 Prozent, sagt der Gas-Experte der E-Control, Michael Schmölzer, weil der Energiepreis rund die Hälfte der Gesamtrechnung ausmacht.

Transparenz der Preise. Überaus kritisch wertet man bei der E-Control auch das Angebot einer Preisgarantie, das die Gas-Wärme gewissermaßen als Beruhigungspille anbietet. Und auch von Landeshauptmann Franz Voves als "soziale Abfederung" bezeichnet wird. Preisgarantie heißt: Kunden, die das Angebot unterschreiben, haben auf zwei Jahre den Preis garantiert, eine weitere Erhöhung ist in diesem Zeitraum nicht möglich. "Was zu wenig transparent kommuniziert wird, ist, dass Kunden damit auch um eine Senkung umfallen. Und die könnte es schon im kommenden Frühjahr geben. Diese Preisgarantie sehen wir daher sehr, sehr kritisch", so Schmölzer. Warum? Der Gaspreis ist mit einer zeitlichen Verzögerung von rund sechs Monaten an die Entwicklung des Ölpreises gekoppelt. Vor einem halben Jahr war der Ölpreis auf Rekordjagd.

Konjunktureintrübung. Daher fällt die Preiserhöhung beim Gas, jetzt, ein halbes Jahr später, auch sehr hoch aus. In den letzten Wochen hat der Ölpreis unter dem Eindruck der Konjunktureintrübung jedoch zur Talfahrt angesetzt und liegt um bis zu 40 US-Dollar unter dem damaligen Niveau. Das wird sich, wiederum mit zeitlicher Verzögerung, auch auf den Gaspreis auswirken. "Wer diesen Vertrag mit der Preisgarantie unterschreibt, kann von dieser Senkung nicht profitieren", so Schmölzer.