Für Ihren Parteiobmann Franz Voves ist die steirische FPÖ, deren Chef Gerhard Kurzmann offen Kontakt zu rechtsextremen Parteien in Europa pflegt, ein möglicher politischer Partner. Für Sie auch?
KURT FLECKER: Das war keine Botschaft an die FPÖ, sondern das ist angesichts der destruktiven ÖVP unter Hermann Schützenhöfer nichts anderes als die Äußerung zu dem, was die zur Zeit tun.

Dann ist also, als Alternative zu dieser ÖVP, auch für Sie die FPÖ als Partner denkbar?
FLECKER: Eine Koalitionsvereinbarung ist für mich ausgeschlossen, man sollte ihnen aber die Möglichkeit geben, eine Minderheitsregierung im Bund zu unterstützen oder den Landeshauptmann mitzuwählen. Schützenhöfers Ruf nach der kleinen Koalition war unüberhörbar. Für ihn ist die FP rechts der Mitte. Sie ist aber eine rechtsradikale Partei.

Aber es ist anzunehmen, dass die FPÖ einen Preis für die Wahl des Landeshauptmannes fordert, ein Arbeitsübereinkommen etwa.
FLECKER: Ein Übereinkommen über eine ganze Periode kann's nicht geben. Das schließt aber nicht aus, dass es gemeinsame Beschlüsse gibt, wie bei der Abschaffung der Studiengebühr.

Machen Sie da einen Unterschied zwischen FPÖ und BZÖ?
FLECKER: Wenn Sie auf Jörg Haider anspielen: Einen, der Straflager für Emigranten errichten will, und einen, der verfassungsgerichtliche Entscheidungen nicht anerkennt, sehe ich nicht anders, nur weil er jetzt Kreide gefressen hat. Aber wie gesagt: Die Überlegungen des Landeshauptmannes waren angesichts des zerstörerischen Kurses der ÖVP verständlich, sind aber nicht als richtungweisend für den Umgang mit diesen Parteien zu verstehen.