Mit Hightech-Methoden geknackt und kurzgeschlossen, von einem Kurierfahrer über die Grenze chauffiert und weg ist er, der geliebte Luxusschlitten. Auch in der Steiermark sind die Autodiebe auf der Überholspur, von Jänner bis August des heurigen Jahres wechselten in unserem Bundesland 281 Pkw unfreiwillig ihren Besitzer. Ein Anstieg um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (wir berichteten). Immer öfter werden auch Lkw (plus 53 Prozent) gestohlen und auch Baumaschinen sind längst nicht mehr sicher.

Kein beunruhigender Anstieg. Peter Farmer, Leiter der Diebstahlsgruppe des Landeskriminalamtes, beruhigt trotzdem: "Diese Zahlen muss man immer relativ sehen. Immerhin sind unter den gestohlenen Autos auch solche, die von Einbrechern als Tatfahrzeuge benutzt werden und dann wieder irgendwo auftauchen. Generell bemerken wir keinen beunruhigenden Anstieg bei Kfz-Verschiebungen", so der Kriminalist.

Profis. Die Profis unter den Autodieben arbeiten meist für Auftragstäter, die sich nur für teure Modelle interessieren. Ist das Objekt der Begierde einmal ausgewählt, werden keine Mühen gescheut. "Das Auto und der Besitzer wird ausgekundschaftet, passende Dokumente werden vorbereitet, dann wird das Fahrzeug geknackt", schildert Farmer die Vorgehensweise der Täter, die meist aus dem ehemaligen Ostblock stammen.

Funksignal gestört. Im Idealfall gelingt es den Autodieben den Originalschlüssel zu besorgen. Klappt das nicht, sind die Täter zur Stelle, wenn der Autobesitzer sein Fahrzeug mit dem Funkschlüssel zusperrt. "Genau in dem Moment wird das Signal gestört, der Wagen bleibt offen. Dazu werden handelsübliche Fernbedienungen verwendet, die entsprechend programmiert werden. Oder das Funksignal wird abgefangen, auf den Blankochip eines Autoschlüssels kopiert und dann zum Aufsperren verwendet", erklärt der Experte.

Wegfahrsperre. Ist der Dieb erst einmal im Auto, muss noch die elektronische Wegfahrsperre, seit Jahren serienmäßig in allen Autos, überwunden werden, wieder ist technisches Know-How gefragt. Ist diese Hürde geschafft, bringt ein Kurierfahrer, der meist nicht in den Coup eingeweiht ist, das Fahrzeug über die Grenze. Im Ausland wird das Auto schließlich in Werkstätten umgearbeitet und dann verkauft.