Heute will in der FPÖ niemand mehr mit dem Namen Ludwig Rader (60) etwas zu tun haben, vor gut 20 Jahren war das noch ganz anders: 1985 war der Landtagsabgeordnete gerade zum Landesparteiobmann aufgestiegen. Bereits drei Jahre später musste er den Hut nehmen, die Gemeinderatswahl in Graz war daneben gegangen. Vor allem aber waren die Parteifinanzen den Bach hinunter gegangen, sogar das Parteihaus musste verkauft werden.

Von Liste entfernt. Im Landtag blieb der wortgewaltige Rader zuerst als Klubobmann, später als Landtagspräsident bis 1995. In dieser Zeit legte er sich inhaltlich öfter mit Bundesobmann Jörg Haider an. Das führte dazu, dass er 1990 von der Nationalratsliste entfernt wurde, ein Jahr später auf der Landtagsliste hinter der damaligen Studentin Magda Bleckmann gereiht wurde.

"Kenne Partei nicht wieder". Als er 1990 im Zusammenhang mit dem Parteiausschluss von Ex-Bundesobmann Friedrich Peter Haider "menschenverachtenden Zynismus" vorwarf, strengte dieser einen Parteiausschluss an der 1992 wieder zurückgenommen wurde. 2001 warf inzwischen zum EU-Abteilungsleiter im Land aufgestiegene Rader selbst das Handtuch, heute sagt er: "Ich erkenne meine Partei nicht mehr, weder inhaltlich noch personell".