Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Psychosen und andere psychische Erkrankungen nehmen massiv zu und sind ein Spiegelbild der heutigen Gesellschaft. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO werden im Jahr 2020 Depressionen die zweithäufigste Krankheit sein. "Es gibt in Österreich schon mehr Tote durch Selbstmorde als durch Verkehrsunfälle", sagt Karin Paul, zuständig für die Öffenlichkeitsarbeit beim gemeinnützigen Verein "Pro humanis".

Ehrenamtlich. Im Bezirk Bruck gibt es laut Paul 13 Frauen, aber nur zwei Männer, die ehrenamtlich psychisch Kranke sozial begleiten. Deshalb werden gerade Männer dringend gesucht, so Paul: "Es gibt viele Männer aber auch Frauen, die nach der Berufstätigkeit eine Aufgabe suchen. Das wäre auch Dienst am Nächsten."

Schulung. Darum startet der Verein am 19. September eine Schulung für Ehrenamtliche unter dem Titel "Einführung in die soziale Psychiatrie". Diese Ausbildung qualifiziert für die Begleitung von Menschen mit psychischen Problemen. Karin Paul ist guter Dinge, Männer wie Frauen quer durch alle Altersgruppen für diese schwierige, aber auch interessante Aufgabe zu finden. Zuerst wird aber in einem Gespräch festgestellt, ob die betreffende Person auch geeignet ist.

Gute Vorbereitung. Der Begleiter verbringt ein bis zwei Stunden pro Woche mit seinem Klienten, wobei er vorher gut auf das Krankheitsbild vorbereitet wird. "Die Zeit und der Inhalt der Gespräche ist Sache der beiden", erklärt Paul. Ob sie nun gemeinsam die Freizeit verbringen oder ob der Klient Hilfe im Alltag benötigt - "wir hoffen, mit diesen Maßnahmen den Betroffenen zu helfen. Dass es gebraucht wird, erlebten wir schon in anderen Regionen", so Paul.

Kostenlos. Die Schulung in Graz umfasst 55 Stunden an elf Freitagen, und sie ist kostenlos. Anmeldung und nähere Informationen erhält man unter der Telefonnummer 0316/827 70 75.